Diss. Bonn; Gutachter: H.-P. Schwarz, L. Hönnighausen. - Die Bedeutung der Beat-Generation im 20. Jahrhundert und ihrer Hauptakteure Ginsberg, Kerouac, Burroughs, Cassady, Huncke und Carr ist bis heute weit umstritten. Mit ihrer literarischen und politischen Rebellion gegen das "amerikanische Jahrhundert" - gegen die Vorherrschaft des amerikanischen wirtschaftlichen und sozialen Systems und dessen traditionelle Wertkonzepte in der gesamten westlichen Welt - verliehen sie jedoch einem Verweigerungsdenken Ausdruck, welches den Ausgangspunkt für Veränderungswillen und Ideologie der neuen sozialen Bewegungen der Sechzigerjahre bildeten. Hegemann untersucht die Angriffe der Exponenten der Beat-Generation auf die gesellschaftlichen Normen ihrer Zeit in deren literarischen Werken und erörtert ihre Auswirkungen und Rezeption. Im Vordergrund steht dabei die Person Ginsbergs, da gerade dessen starke Präsenz in der Öffentlichkeit maßgeblichen Einfluss auf die politische Stimmung jener Generation ausübte. Politische Ideen und Zeitkritik Ginsbergs, sein Pazifismus, seine Kritik am amerikanischen Kapitalismus und später am Kommunismus, seine Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Außenseitern - welche erstaunliche Parallelen zum Denken Michel Foucaults aufweist - und seine Bezüge zur Rebellion werden entlang ausgewählter literarischer Werke und öffentlicher Beiträge ausgearbeitet und in ihren Kontinuitäten und Brüchen dargestellt.