Der Kalte Krieg ist schon seit langem vorbei und auch der Ost-West-Konflikt ist spätestens seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion Geschichte. Die Massenvernichtungswaffen, die beiderseits des Eisernen Vorhangs produziert wurden, sind jedoch ebenso wenig verschwunden wie das Wissen um ihre Herstellung. Zwar wurden bereits viele Atomwaffen vernichtet, aber in teils ungesicherten Bunkern lagern immer noch tausende Sprengköpfe, und die Verbreitung von Plutonium ist auch keineswegs umfassend unter Kontrolle. Schlimmer mag sogar noch sein, dass insbesondere in ehemals sowjetischen Arsenalen Chemie- und Biowaffen lagern, die ganze Kontinente ausrotten könnten und deren Verbreitung fast nicht zu kontrollieren ist. Urban, der u. a. als nationaler Experte in der Europäischen Kommission auf dem Gebiet der Nichtverbreitung von Technologien zur Herstellung von Massenvernichtungswaffen arbeitete, zählt die Risiken der Hinterlassenschaften des Wettrüstens auf und mahnt zu internationaler Kooperation, weil nur so ein verantwortlicher Umgang mit dem gemeinsamen Erbe möglich sei. Das Buch ist frei von jeglichem Wissenschaftsjargon und richtet sich an ein breiteres Publikum. Experten auf dem Gebiet der Rüstungskontrolle dürfte alles, was Urban darstellt, bereits bekannt sein.