Die Beiträge des inzwischen in zweiter Auflage vorliegenden Bandes versuchen, die zentralen mit Israel verbundenen Fragen, Disharmonien und Konflikte möglichst differenziert in den Blick zu rücken. Sie gehen von der Beschreibung verschiedener, für die israelische Gesellschaft besonders sinn- und gemeinschaftsstiftend wirkender Orte aus. Diese Ortsbeschreibungen werden dann in größere thematische Zusammenhänge eingebettet, können aber auch unabhängig vom übrigen Text gelesen und verstanden werden. Das Ergebnis ist ein facettenreiches und in sich stimmiges Bild Israels als Einwanderungsland auf dem Weg "von einer militärgeprägten Festungs- zu einer konsumorientierten Zivilgesellschaft, von einem durch europäische Werte dominierten Kollektiv zu einem ethnisch pluralen Staat" (7), dessen ethnische Unterschiede allerdings bereits deutlich zu verwischen beginnen. Ein zwölfseitiges Glossar und 39 Kurzbiographien runden den Band ab. Inhalt: Habbo Knoch: Land ohne Frieden. Grenzen, Politik und Gesellschaft in Israel (19-99); Uffa Jensen: Zwischen Orient und Okzident. Israel als Integrations- und Einwanderungsgesellschaft (101-145); Lothar E. Knoch: "Ein neues Leben bauen". Die "Jeckes" in Israel (147-181); Habbo Knoch: Erinnerung ohne Ort. Die Shoah und die israelische Gesellschaft (183-227); Thorsten Wagner: Umstrittenes Judentum. Israel zwischen Pluralismus und Theokratie (229-273); Matthias Lehmann: Eine Minderheit zwischen allen Stühlen. Die Begegnung der israelischen Muslime mit der Moderne (275-305); Ibrahim Habib: Anwesend - abwesend. Palästinenser in Israel (307-343); Achim Detmers: Ausgetretene Pfade. Christliche Pilgerreisen auf den Spuren des Gekreuzigten (345-377); Matthias Wittrock: Geteilte Ansichten. Widersprüche im Reiseland Israel (379-413); Habbo Knoch: Davids Traum. Nachbemerkung und Dank (417-419).