Die Autorin, Korrespondentin für "The Washington Quarterly" in Deutschland, hat ein bemerkenswertes Buch vorgelegt: Indem sie den politischen Bedeutungsgewinn Europas nach dem Ende des Ost-West-Konfliktes aus einer amerikanischen Perspektive untersucht und dabei die europäischen Errungenschaften nach 1945 mit den Schwierigkeiten früherer Epochen abgleicht, gelingt es ihr, ein politisches Bild Europas zu zeichnen, das in der "alten Welt" häufig hinter Euroskepsis zu versinken droht. Pond führt das europäische Integrationsprojekt nämlich wieder auf seine häufig vergessenen Wurzeln zurück und verweist damit auf den Charakter Europas als einer Sicherheitsgemeinschaft. Sie sieht in der äußeren wie inneren Transformation des Kontinents Europas seit 1989 eine grundlegende, positive Metamorphose (das Buch trägt daher im amerikanischen Original den Titel "The Rebirth of Europe"), die dem Epochenwechsel vom totalitären zum globalen Jahrhundert entspräche. Dementsprechend werde die erweiterte Europäische Union, aber auch der politische Raum, der darüber hinaus von der EU strukturiert wird, zukünftig eine maßgebliche Rolle in der Weltpolitik spielen. Dabei hängt die Autorin jedoch keinen Illusionen an, sondern verliert die Herausforderungen und Probleme der kommenden Jahre nicht aus dem Blick: die Schaffung eines einheitlichen Wirtschafts- und Währungsraumes, die Formulierung einer kohärenten gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik und die Integration der Staaten Mittel- und Osteuropas in die Europäische Union. Inhaltsübersicht: Europabilder: Skeptiker contra skeptische Optimisten; Europa im Kalten Krieg; Mauerfall und Maastricht; Die NATO; Die Europäische Union und die Währungsunion; Polen und Mitteleuropa: Die neuen Mitspieler; Die Ostslawen als Zuschauer; Europa 2000: Innenpolitik; Europa 2000: Außenpolitik und Identität.