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/ 11.06.2013
Anton Pelinka / Fritz Plasser / Wolfgang Meixner (Hrsg.)

Die Zukunft der österreichischen Demokratie. Trends, Prognosen und Szenarien

Wien: Signum Verlag 2000 (Schriftenreihe des Zentrums für Angewandte Politikforschung 22); 484 S.; ISBN 3-85436-309-5
Um, wie es im Untertitel heißt, "Trends, Prognosen und Szenarien" bezüglich der österreichischen Demokratie geht es den namhaften Herausgebern und Autoren. Dabei scheint bereits in der Entstehungsphase des Sammelbands so manches Szenario durch die stürmischen politischen Entwicklungen seit der Nationalratswahl Ende 1999 überholt worden zu sein - im Vorwort ist jedenfalls von "teilweise substanzielle[n] Modifikationen und Aktualisierungen" (10) der Aufsätze die Rede. Gerade dieser Umbruch eines z...
Anton Pelinka / Fritz Plasser / Wolfgang Meixner (Hrsg.)

Die Zukunft der österreichischen Demokratie. Trends, Prognosen und Szenarien

Wien: Signum Verlag 2000 (Schriftenreihe des Zentrums für Angewandte Politikforschung 22); 484 S.; geb., 81,- DM; ISBN 3-85436-309-5
Um, wie es im Untertitel heißt, "Trends, Prognosen und Szenarien" bezüglich der österreichischen Demokratie geht es den namhaften Herausgebern und Autoren. Dabei scheint bereits in der Entstehungsphase des Sammelbands so manches Szenario durch die stürmischen politischen Entwicklungen seit der Nationalratswahl Ende 1999 überholt worden zu sein - im Vorwort ist jedenfalls von "teilweise substanzielle[n] Modifikationen und Aktualisierungen" (10) der Aufsätze die Rede. Gerade dieser Umbruch eines zeitweilig als beinahe reformresistent geltenden politischen Systems, der "erstarrten Republik" (339), verleiht vielen Beiträgen aber zugleich zusätzliche Aktualität und analytischen Reiz. Die Regierungsbeteiligung der rechtspopulistischen FPÖ seit Anfang 2000 mitsamt ihren Begleitumständen und Folgen wird verschiedentlich in doppelter Hinsicht untersucht: Als Zäsur in der 55-jährigen Geschichte der österreichischen Konkordanzdemokratie, aber auch als Klimax und eher vorläufiger Endpunkt einer Reihe langfristiger gesellschaftlicher und politischer Veränderungen. Selbst wer die Prognosekraft der Politikwissenschaft zurückhaltend einschätzt und darin nicht die zentrale Aufgabe der Disziplin zu erblicken vermag, wird den Band als facetten-, material- und erkenntnisreiche Auseinandersetzung mit Kontinuität und vor allem Wandel der österreichischen Demokratie zu würdigen wissen. Inhalt: I. Gesellschaftswandel: Heinz Fassmann / Rainer Münz: Politik und Demographie. Ursachen und Folgen der ergrauenden Gesellschaft (13-30); Max Preglau: Ökonomische Entwicklungsdynamik, Sozialstruktur und soziale Schichtung (31-62); Rudolf Richter: Patchwork-Gesellschaft? Ausdifferenzierung der Lebensstile (63-83); Hermann Denz / Paul M. Zulehner: Entsolidarisierung? Zivilgesellschaft und Solidarität (85-102). II. Kulturwandel: Peter A. Ulram: Civic Democracy. Politische Beteiligung und politische Unterstützung (103-140); Barbara Steininger: Feminisierung der Demokratie? Frauen und politische Partizipation (141-167); Fritz Plasser / Peter A. Ulram: Parteien ohne Stammwähler? Zerfall der Parteibindungen und Neuausrichtung des österreichischen Wahlverhaltens (169-202). III. Kommunikationswandel: Fritz Plasser: Medienzentrierte Demokratie: Die "Amerikanisierung" des politischen Wettbewerbs in Österreich (203-230); Peter Filzmaier: Netzgeneration und Politische Bildung: Wissen, Kompetenz und Qualifikation in der Cyberdemocracy als digitale Klassengesellschaft (231-254); Peter A. Bruck: Cyberdemocracy? BürgerInnenbeteiligung und Entscheidungsprozesse im digitalen Zeitalter (255-279). IV. Institutionenwandel: Wolfgang C. Müller: Das österreichische Parteiensystem: Periodisierung und Perspektiven (281-309); Anton Pelinka: Reinventing Parliamentarism? Rollenverständnis und Vertretungsstile (311-334); Manfried Welan: Regierungssystem unter Druck? Die gewendete Republik (335-360); Sonja Puntscher Riekmann: Power Sharing und Demokratie. Handlungsspielräume nationaler Politik in der erweiterten EU (361-380); Ferdinand Karlhofer / Emmerich Tálos: Sozialpartnerschaft unter Druck. Trends und Szenarien (381-402); Martin F. Polaschek: Bundesstaat im Wandel. Perspektiven des Föderalismus in Österreich und Europa (403-422). V. Demokratiewandel: Heinrich Neisser: Demokratiereform in Österreich: Potentiale und Instrumente (423-438); Anton Pelinka / Fritz Plasser / Wolfgang Meixner: Von der Konsens- zur Konfliktdemokratie? Österreich nach dem Regierungs- und Koalitionswechsel (439-464).
Michael Edinger (ME)
M. A., wiss. Mitarbeiter, Sonderforschungsbereich 580, Universität Jena (www.uni-jena/svw/powi/sys/edinger.html).
Rubrizierung: 2.42.2 Empfohlene Zitierweise: Michael Edinger, Rezension zu: Anton Pelinka / Fritz Plasser / Wolfgang Meixner (Hrsg.): Die Zukunft der österreichischen Demokratie. Wien: 2000, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/12495-die-zukunft-der-oesterreichischen-demokratie_14941, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 14941 Rezension drucken
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