In den vergangenen zehn Jahren hat im Kontext der zunehmenden Regionalisierung der internationalen Beziehungen auch der Mittelmeerraum unter Politikwissenschaftlern und Politikern eine verstärkte Aufmerksamkeit erfahren. Weitgehend besteht dabei Einigkeit über seine Bedeutung für die europäische Sicherheit. Denn Problemfelder wie Migration, Proliferation, Extremismus und Terrorismus wirken sich zunehmend und unmittelbar auf die Sicherheit, Stabilität und den Wohlstand Europas aus. Ziel dieses Sammelbandes ist es, nicht nur die relevanten sicherheitspolitischen Entwicklungen im Mittelmeerraum zu analysieren, sondern die Untersuchung von Sicherheitsrisiken und Überlegungen zu möglichen Tendenzen mit der Formulierung von Politikoptionen und der Definition von Handlungsspielräumen westlicher Politik zu verknüpfen. Der Fokus der Beiträge liegt daher weniger auf den politischen und sozioökonomischen Entwicklungen im südlichen und östlichen Mittelmeerraum als vielmehr auf der Perzeption dieser Entwicklungen sowie auf den Konsequenzen, die sich aus ihnen für die europäische und transatlantische Außen- und Sicherheitspolitik ergeben. Inhalt: Carlo Masala: Semper idem? Strukturen und Prozesse transatlantischer Sicherheitspolitik nach dem Ende des Ost-West-Konflikts (11-35); Lothar Rühl: Strategische Partnerschaften im Mittelmeerraum (36-50); Stefan Fröhlich: Der Mittelmeerraum im geostrategischen Interessenkalkül der Vereinigten Staaten (51-70); Holger H. Mey: Möglichkeiten und Grenzen einer Non- und Counterproliferationspolitik für den Mittelmeerraum (71-95); Hans-Dieter Lemke: Rüstungskontrolle für den Mittelmeerraum: Chance oder Utopie? (96-121); Steffen Angenendt / Sonia Benyoussef: Wanderungsbewegungen aus Nordafrika: Herausforderungen und Handlungsmöglichkeiten für die Europäische Union (122-142); Shlomo Shpiro: Terrorism, Media and Intelligence Cooperation (143-160); Carlo Masala: Ein Meer voller Dialoge. Die Mittelmeerinitiativen von OSZE, WEU und NATO (161-177); Andreas Jacobs: Sicherheit durch Kooperation? Die Euro-Mediterrane Partnerschaft (178-200).