In einer kurzen Abhandlung spricht Bastian über die wesentlichen Aspekte von Homosexualität im Kontext von Nationalsozialismus. Dazu zählen einige Vorbemerkungen über Homosexualität im Kaiserreich und während der Weimarer Republik; Fragen nationalsozialistischer Ideologie; politische Skandale im Kontext der Homosexualität in den Anfangsjahren des Dritten Reiches, insbesondere der Röhm-Putsch und die Fritsch-Affäre; die Verschärfung des Paragraphen 175 und die massive Verfolgung, Inhaftierung und Ermordung von Homosexuellen in Gefängnissen und Konzentrationslagern. Leider kratzt Bastian lediglich an der Oberfläche der einzelnen Fragen und beschränkt seine Antworten auf Zusammenfassungen der gängigen Sekundärliteratur zum Thema. Zwar versucht der Autor, eventuelle Kritik mit dem Hinweis zu entschärfen, dass es nicht sein Ziel war, eine komplette Geschichte der Homosexualität im Dritten Reich zu verfassen. Welches Ziel er jedoch verfolgt und an welches Publikum der Band gerichtet ist, bleibt über die gesamte Dauer offen. Besonders deutlich wird die Oberflächlichkeit und die dem Thema nicht genügende Kürze der Darstellung im Vergleich mit der vom Autor ständig zitierten Literatur, insbesondere den Arbeiten von Plant 1986, Stümke 1989 und Jellonek 1990.