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/ 11.06.2013
Magarditsch Hatschikjan (Hrsg.)

Jenseits der Westpolitik. Die Außenpolitik der osteuropäischen Staaten im Wandel

Opladen: Leske + Budrich 2000 (Grundlagen für Europa 6); 208 S.; ISBN 3-8100-2688-3
Der aus einem deutsch-ungarischen Forschungsprojekt (Kulturwissenschaftliches Institut, Essen und Institut für Internationale Angelegenheiten, Budapest) hervorgegangene Sammelband ist in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes. Er enthält nicht – wie inzwischen verbreitet – Aufgekochtes und schlecht zusammengewürfelte Einzelanalysen, sondern originelle und originäre sowie gut kombinierte Beiträge zu einem politisch wie wissenschaftlich vernachlässigten Themenkomplex. Untersucht werden (i...
Magarditsch Hatschikjan (Hrsg.)

Jenseits der Westpolitik. Die Außenpolitik der osteuropäischen Staaten im Wandel

Opladen: Leske + Budrich 2000 (Grundlagen für Europa 6); 208 S.; kart., 39,- DM; ISBN 3-8100-2688-3
Der aus einem deutsch-ungarischen Forschungsprojekt (Kulturwissenschaftliches Institut, Essen und Institut für Internationale Angelegenheiten, Budapest) hervorgegangene Sammelband ist in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes. Er enthält nicht – wie inzwischen verbreitet – Aufgekochtes und schlecht zusammengewürfelte Einzelanalysen, sondern originelle und originäre sowie gut kombinierte Beiträge zu einem politisch wie wissenschaftlich vernachlässigten Themenkomplex. Untersucht werden (in den meisten Fällen von Experten aus den jeweiligen Ländern) die bi- und multilateralen Beziehungen ausgewählter mittel- und osteuropäischer Staaten untereinander sowie regionale Kooperationsformen hinsichtlich konzeptioneller Faktoren wie auch anhand von Fallbeispielen (CEFTA, Ostseeregion, Schwarzmeerkooperation). Die fast einmütig gewählte Westorientierung der osteuropäischen Staaten "ist weitgehend unumstritten und faktisch alternativlos, nur bleibt fraglich, in welchem Maße alle anderen Bestandteile der Außenpolitik der Westpolitik unterzuordnen sind" (32), so der Herausgeber in seinem einleitenden Beitrag. Insgesamt wird der Blick von der Konzentration auf die West-Beziehungen erweitert und auf die Nachbarschafts- und Regionalpolitik gelenkt. Die Analyse der Rolle Russlands rundet den Band, dem man eine weite Verbreitung und auch eine englischsprachige Ausgabe wünscht, ab. Inhalt: I. Nation und Außenpolitik: Magarditsch Hatschikjan: Nationale Interessen und außenpolitische Orientierungen in Osteuropa (13-32); Laszlo J. Kiss: Ungarn: Nation, Minderheit und Westbindung (33-59); Grzegorz Gromadzki: Mauern oder Brücken? Polens Beziehungen zur Ukraine, zu Weißrußland und zu Litauen (61-75); Ojars Skudra: Nation und ethnische Minderheiten in der Außenpolitik Lettlands (78-88). II. Nachbarschafts- und Regionalpolitik: Christian Meier: Regionale Kooperation – Bestimmungsfaktoren, Modelle, Perspektiven (91-110); Vladimir Handl: Die CEFTA – mehr als bloß Freihandel? (111-134); Alvydas Nikzentaitis: Ostseeregion: Kooperation und Konflikte (135-146); Plamen Pantev: Die Schwarzmeer Wirtschaftskooperationsorganisation: Von der Zusammenarbeit zur Konfliktregelung? (147-158). III. Der Blick auf Rußland: Frank Bärenbrinker: Osteuropa und Rußland (162-169); Predrag Simic: Russland und die Konflikte in Ex-Jugoslawien (172-192); Rumen Dimitrov: Bulgarien – Russland: Krise der Vermittlung (193-207).
Johannes Varwick (JV)
Prof. Dr., Institut für Politische Wissenschaft, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Rubrizierung: 4.222.624.5 Empfohlene Zitierweise: Johannes Varwick, Rezension zu: Magarditsch Hatschikjan (Hrsg.): Jenseits der Westpolitik. Opladen: 2000, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/12175-jenseits-der-westpolitik_14530, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 14530 Rezension drucken
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