Mit ihren Untersuchungen wollen die Autoren dazu beitragen, jüdische Kultur und jüdisches Leben nicht nur in Bezug auf den Holocaust zu verstehen. Sie greifen damit eine Forderung von Robert Goldmann auf: "[D]as Ausmaß der Vernichtung, des 'Lochs', [kann] nur verstanden werden, wenn man etwas von der verloren gegangenen Kultur weiß" (7). Inhalt: 1. Vor der Aufklärung: Christine Magin: Judenrecht vom Codex Theodosianus bis zu den Anfängen der Emanzipation (13-43); Carsten Wilke: Jüdische Kultur vor der Aufklärung (44-73). 2. Deutschjudentum - deutsche Juden - Zionisten: Daniel Krochmalnik: Deutschjudentum: Bildungskonzeptionen von Moses Mendelssohn bis Franz Rosenzweig (77-99); Stefi Jersch-Wenzel: Jüdisches Leben zwischen Aufklärung und Restauration (100-119); George L. Mosse: Judentum und Liberalismus in Deutschland: Ein Rückblick (120-137); Hans Erler: Judentum und Sozialdemokratie: Moses Hess - Karl Marx - Ferdinand Lassalle - Eduard Bernstein (138-173); Ludger Heid: Die Kultur der osteuropäischen Juden im Deutschland der Weimarer Republik (174-201); Juliane Wetzel: Gesetze verändern das Leben. Die Auswirkungen der "Nürnberger Gesetze" auf das Verhältnis von Bürgern jüdischer und nichtjüdischer Herkunft in Deutschland (202-216); Moshe Zuckermann: Von Moses Hess bis David Ben Gurion: Widersprüche in der Ideologie des politischen Zionismus (217-226). 3. Erbschaft der Nachgeborenen: Ernst Ludwig Ehrlich: Umgang mit den Juden im Religionsunterricht (229-239); Hanno Loewy: Deutsche Identitäten vor und nach dem Holocaust (240-251); Salomon Korn: Erbschaft der Nachgeborenen (252-262); Julius H. Schoeps: Statt eines Nachworts: Rede zum Begräbnis von Alphons Silbermann (10. März 2000) (263-265).