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/ 11.06.2013
Gabriel Bonnot de Mably

Politische Texte 1751-1783. Hrsg. Von Hans Erich Bödeker und Peter Friedemann

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2000; 366 S.; brosch., 45,50 €; ISBN 3-7890-6021-4
Mably zählt in Deutschland nicht gerade zu den bekanntesten französischen Staatstheoretikern des 18. Jahrhunderts, aber dieser verdienstvolle Band könnte hieran etwas ändern. Tatsächlich handelt es sich um die erste deutschsprachige Textauswahl überhaupt, wie die Herausgeber, die zugleich die Übersetzung besorgt haben, im Vorwort betonen. Die Texte selbst offerieren im Wesentlichen in chronologischer Reihenfolge Passagen aus den umfangreichen, im Original in 15 Bänden vorliegenden Schriften Mabl...
Gabriel Bonnot de Mably

Politische Texte 1751-1783. Hrsg. Von Hans Erich Bödeker und Peter Friedemann

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2000; 366 S.; brosch., 45,50 €; ISBN 3-7890-6021-4
Mably zählt in Deutschland nicht gerade zu den bekanntesten französischen Staatstheoretikern des 18. Jahrhunderts, aber dieser verdienstvolle Band könnte hieran etwas ändern. Tatsächlich handelt es sich um die erste deutschsprachige Textauswahl überhaupt, wie die Herausgeber, die zugleich die Übersetzung besorgt haben, im Vorwort betonen. Die Texte selbst offerieren im Wesentlichen in chronologischer Reihenfolge Passagen aus den umfangreichen, im Original in 15 Bänden vorliegenden Schriften Mablys, die sich mit allen Aspekten des politischen Denkens und der politischen Praxis seiner Zeit befassen. Mably tritt uns als ein nachdenklicher Reformer entgegen, der Republikanismus und die Schranken der französischen Monarchie je unterschiedlich zu berücksichtigen suchte. Auch aktuelle Probleme (Polen, Amerika) haben ihn angeregt; es ist reizvoll, seine Polendenkschrift mit den Überlegungen Rousseaus zu vergleichen. Den Quellen sind jeweils knappe Einführungen der Herausgeber vorangestellt, die den Kontext erhellen. Ausgedehnte Anhänge zu Bibliographie, Lebenslauf und Glossarium sowie eine den Forschungsstand behandelnde Einführung runden das durchdachte Werk ab. Inhaltsübersicht: I. Auf der Suche nach der besten Regierungsform: Das römische Beispiel; II. Die Rolle des Handels; III. Mably als Verfassungstheoretiker; IV. Mably als Kritiker der entstehenden bürgerlichen Gesellschaft; V. Plädoyer für eine vernünftige Wirtschaftspolitik; VI. Die Grenzen der Freiheit; VII. Fortgesetzte Suche nach der besten Verfassung: Der gemischte, gewaltenteilige und föderative Staat; VIII. Kritik der politischen Ökonomie der Physiokraten; IX. Mably als Verfassungspraktiker: Das polnische Beispiel; X. Gleichheit und soziale Gerechtigkeit als Grundlagen der Verfassung; XI. Menschenrechte als Grundlage einer gewaltenteiligen und sozial gerechten Verfassung; XII. Das Soziale als Garant für die Sicherheit einer Gesellschaft; XIII. Der Verfassungspraktiker: Das amerikanische Beispiel; XIV. Erörterungen über das Gemeinwohl; XV. Zur Kritik der kommerziellen Gesellschaft; XVI. Eine Wissenschaft von der Politik.
Michael Dreyer (MD)
Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
Rubrizierung: 5.33 Empfohlene Zitierweise: Michael Dreyer, Rezension zu: Gabriel Bonnot de Mably: Politische Texte 1751-1783. Baden-Baden: 2000, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/12489-politische-texte-1751-1783_14935, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 14935 Rezension drucken
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