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/ 11.06.2013
Thomas Grumke

Rechtsextremismus in den USA

Opladen: Leske + Budrich 2001; 275 S.; ISBN 3-8100-2868-1
Politikwiss. Diss. Frankfurt/Oder; Gutachter: M. Minkenberg, H. Joas. - Grumke begab sich mit seiner Studie auf das für einen deutschen Forscher bisher ungewohnte Terrain der systematischen sozialwissenschaftlichen Aufarbeitung des amerikanischen Rechtsextremismus. Nichtsdestoweniger besitzen die Ergebnisse aufgrund möglicher Parallelen Relevanz für die deutsche Extremismusforschung. Der Kern der Arbeit liegt in der Darstellung von Ideologie, Organisation und Struktur sowie Bedeutung der extreme...
Thomas Grumke

Rechtsextremismus in den USA

Opladen: Leske + Budrich 2001; 275 S.; kart., 36,- DM; ISBN 3-8100-2868-1
Politikwiss. Diss. Frankfurt/Oder; Gutachter: M. Minkenberg, H. Joas. - Grumke begab sich mit seiner Studie auf das für einen deutschen Forscher bisher ungewohnte Terrain der systematischen sozialwissenschaftlichen Aufarbeitung des amerikanischen Rechtsextremismus. Nichtsdestoweniger besitzen die Ergebnisse aufgrund möglicher Parallelen Relevanz für die deutsche Extremismusforschung. Der Kern der Arbeit liegt in der Darstellung von Ideologie, Organisation und Struktur sowie Bedeutung der extremen Rechten vor dem amerikanischen kulturellen Hintergrund und folgt der These, "daß gegenwärtig in den USA ein ideologisch wie organisatorisch weitgehend eigenständiger Rechtsextremismus existiert, der sich vor dem Hintergrund spezifischer gesellschaftlicher, kultureller sowie rechtlicher Strukturen in der amerikanischen Gesellschaft etablieren konnte" (12). Ein großer Teil der Darstellung basiert auf persönlichen Begegnungen Grumkes mit rechtsextremen Akteuren und Aktivisten, deren Selbstdarstellung mit der nötigen wissenschaftlichen Distanz in die Arbeit einfließt und dadurch der besseren Beschreibung und Erklärung des Phänomens Rechtsextremismus in den USA behilflich ist. Im Wesentlichen beschränkt er sich in seinen Ausführungen auf die Zeit nach 1965, da diese Phase mit dem Ende der Segregation und den neuen sozialen Bewegungen eine enorme Bedeutung für das Selbstverständnis der amerikanischen Rechten trägt. Der Aufbau der Arbeit folgt den drei untersuchten Ebenen: Ausführungen über die Ideologie im ersten Abschnitt stehen vor dem Hintergrund kultureller und politisch-historischer Überlegungen. Im zweiten Teil befasst sich der Autor mit strukturellen Fragen, wie Organisation und Hauptakteure. Ebenso finden sich hier beschreibende Darstellungen einzelner Organisationen am rechten Rand, angefangen bei Christian-Identity-Kirchen über den Ku-Klux-Klan bis hin zu organisierten Skinhead-Gruppen. Der dritte analytische Teil führt die Fäden der beiden vorangegangenen Abschnitte zusammen und erörtert die spezifischen Merkmale des Rechtsextremismus in den USA. Trotz der Vielzahl an Fakten und Beispielen gelingt es Grumke dabei, seine Argumentation strukturiert und überzeugend darzulegen.
Stefan Göhlert (SG)
M. A., Politikwissenschaftler, Protokollchef und Bürgerbeauftragter in der Verwaltung der Stadt Jena.
Rubrizierung: 2.642.25 Empfohlene Zitierweise: Stefan Göhlert, Rezension zu: Thomas Grumke: Rechtsextremismus in den USA Opladen: 2001, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/12780-rechtsextremismus-in-den-usa_15307, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 15307 Rezension drucken
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