Habilitationsschrift Karlsruhe; Gutachter: R. Lill, F. Fellner, W. Altgeld. - In seiner umfangreichen Studie untersucht der Autor, Privatdozent für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Karlsruhe, die österreichisch-deutschen Beziehungen in den ersten zwanzig Jahren nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Dieser Zeitraum umfasst die wohl spannendsten und spannungsreichsten Jahre des bilateralen Verhältnisses, weil beide Länder einerseits mit dem Erbe der gemeinsamen nationalsozialistischen Vergangenheit - und hier vor allem dem Anschluss von 1938 - und seinen Folgen zu tun hatten. Andererseits gelang es Österreich sehr viel schneller, wieder als Staat handlungsfähig zu werden, weil es auf die Verfassung von 1920 zurückgreifen konnte. Der Staatsvertrag von 1955 belastete die bilateralen Beziehungen noch einmal ganz besonders, die danach jedoch in ruhigeres Fahrwasser gerieten. Der Autor stellt die Geschichte der österreichisch-deutschen Beziehungen vor allem aus österreichischer Sicht dar. In einem Ausblick betrachtet er zudem das bilaterale Verhältnis bis zum Beitritt Österreichs zur Europäischen Union 1995. Inhaltsübersicht: 1. Der Wandel des Österreich-Bildes in der Gründungsphase der zweiten österreichischen Republik; 2. Erste Kontakte nach der Bildung der deutschen Westzonen; 3. Reich - Europa - Abendland. Die Diskussion über das gemeinsame historische Erbe; 4. Beziehungen im Wandel - Das Jahr 1953; 5. Rückschritte - Das Jahr 1954; 6. Das Krisenjahr 1955: 7. Vom österreichischen Staat zur österreichischen Nation; 8. Auf dem Weg zur "Normalität". Der Ausbau der Beziehungen zwischen 1955 und 1965; Zusammenfassung und Ausblick: Die 'österreichische Nation'. Diskussion ohne Ende.