Diss.; Gutachter: D. Berg-Schlosser, N. Kersting. - Diese Arbeit ist im Rahmen des DFG-Projektes "Politische Partizipation und Selbsthilfe der urbanen Armen in Afrika und Lateinamerika" an der Philipps-Universität Marburg entstanden. Im Vordergrund steht das Beziehungsgeflecht zwischen Bevölkerung und Staat sowie die spezifische Entwicklung der chilenischen Zivilgesellschaft in ihrer Bedeutung für die politische Betätigung der urbanen Armen. Sperberg beleuchtet die historischen Hintergründe der Herausbildung und Organisation urbaner Armensiedlungen, die ökonomischen und politischen nationalen Rahmenbedingungen und ihre Auswirkungen und konkreten Formen auf der kommunalen Ebene in vier ausgewählten Marginalsiedlungen. Im zentralen Teil der Studie werden Einflüsse der sozialstrukturellen Differenzierung, politisch-kulturelle Traditionen und Einflussfaktoren sowie ihre Ausgestaltung in den Siedlungen untersucht. Auf dieser Basis wird dann eine Typologie der Partizipationsformen urbaner Armer in Chile entwickelt, die ein breites Spektrum möglicher Aktionsweisen umfasst. Schließlich bewertet Sperberg die künftigen Lebenschancen und Perspektiven dieser Bevölkerungsteile im Hinblick auf die Demokratisierung. Aus dem Inhalt: IV. Urbanisierung und historischer Rückblick; V. Ökonomische und politische Rahmenbedingungen; VI. Urbane Rahmenbedingungen und Vorstellung der städtischen Marginalsiedlungen; VII. Sozialstrukturelle Faktoren für politische Partizipation; VIII. Die Bedeutung der politischen Kultur für Demokratie und Partizipation; IX. Definition und Forschungsstand politischer Partizipation; X. Empirische Analyse politischer Partizipation der urbanen Armen in Chile.