/ 20.06.2013
Hans Jörg Hennecke
Wilhelm Röpke. Ein Leben in der Brandung
Stuttgart: Schäffer-Poeschel 2005; VII, 294 S.; geb., 49,95 €; ISBN 3-7910-2451-5Nach seiner viel beachteten Hayek-Biografie hat Hennecke jetzt das Leben eines weiteren großen Liberalen unter seine Lupe genommen. In insgesamt dreizehn Kapiteln zeichnet Hennecke Leben und Werk Röpkes nach und bettet dessen verschiedene Schaffensphasen in das real- und geistesgeschichtliche Umfeld ein. Der Autor geht dabei nicht nur auf den Wissenschaftler Röpke ein, sondern genauso auf dessen publizistische Aktivitäten und seine Tätigkeit als Politikberater. Hennecke zeichnet die erfolgreiche...
Hans Jörg Hennecke
Wilhelm Röpke. Ein Leben in der Brandung
Stuttgart: Schäffer-Poeschel 2005; VII, 294 S.; geb., 49,95 €; ISBN 3-7910-2451-5Nach seiner viel beachteten Hayek-Biografie hat Hennecke jetzt das Leben eines weiteren großen Liberalen unter seine Lupe genommen. In insgesamt dreizehn Kapiteln zeichnet Hennecke Leben und Werk Röpkes nach und bettet dessen verschiedene Schaffensphasen in das real- und geistesgeschichtliche Umfeld ein. Der Autor geht dabei nicht nur auf den Wissenschaftler Röpke ein, sondern genauso auf dessen publizistische Aktivitäten und seine Tätigkeit als Politikberater. Hennecke zeichnet die erfolgreiche wissenschaftliche Karriere des jungen Röpke in der Weimarer Republik nach, als dieser sich einen Namen als liberaler Außenhandels- und Konjunkturtheoretiker macht. Hennecke zeigt, welche Prägung die Zeit des Nationalsozialismus bei Röpke hinterließ. Sie zwang ihn nicht nur zur Emigration nach Istanbul und später in die Schweiz, sie bewegte ihn auch zu einem lebenslangen Kampf für eine liberale Wirtschaftsordnung sowie gegen totalitäres und kollektivistisches Denken. Hennecke beschreibt, wie Röpke in der Bundesrepublik zum Berater Ludwig Erhards und der Adenauerregierung aufstieg und macht auch deutlich, dass bei Röpke konservative Ansichten im Zeitablauf immer prominenter hervortraten: Der Entwicklung hin zum Wohlfahrtsstaat und zur Massendemokratie stellte Röpke sein Ideal einer an christlichen Werten orientierten Elite gegenüber, die die marktwirtschaftliche Ordnung vor Interessenverbänden und Sozialpolitikern retten soll. Gleichzeitig offenbarte Röpke ein tiefes konservatives Misstrauen gegenüber der amerikanischen Kultur und war ein vehementer Gegner Kennedys. Dagegen verteidigte er die eigenwillige Europapolitik de Gaulles, weil er in ihm ein Bollwerk gegen den Kommunismus sah.
Julia von Blumenthal (JB)
Prof. Dr., Institut für Sozialwissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin.
Rubrizierung: 2.3
Empfohlene Zitierweise: Julia von Blumenthal, Rezension zu: Hans Jörg Hennecke: Wilhelm Röpke. Stuttgart: 2005, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/24651-wilhelm-roepke_28473, veröffentlicht am 25.06.2007.
Buch-Nr.: 28473
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Prof. Dr., Institut für Sozialwissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin.
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