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/ 11.06.2013
Edward Keynes (Hrsg.)

Willensbildungsprozesse und Demokratie. Werner Kaltefleiter zum Gedenken

Frankfurt a. M. u. a.: Peter Lang 2000 (Kieler Schriften zur politischen Wissenschaft 12); 228 S.; ISBN 3-631-36442-3
Die Autoren sind langjährige Kollegen, Freunde und ehemalige Studenten des im März 1998 verstorbenen Kieler Politikwissenschaftlers Kaltefleiter. Ihm sind ihre Beiträge, in denen sich jeweils nur eine Facette der vielfältigen Interessen- und Arbeitsgebiete des gelernten Volkswirtes widerspiegelt, gewidmet. Dabei werden immer wieder zwei der drei Hauptlinien von Kaltefleiters Denken und Streiten berührt (die Verteidigung der freiheitlichen Demokratie gegen den Totalitarismus und andere Bedrohunge...
Edward Keynes (Hrsg.)

Willensbildungsprozesse und Demokratie. Werner Kaltefleiter zum Gedenken

Frankfurt a. M. u. a.: Peter Lang 2000 (Kieler Schriften zur politischen Wissenschaft 12); 228 S.; 69,- DM; ISBN 3-631-36442-3
Die Autoren sind langjährige Kollegen, Freunde und ehemalige Studenten des im März 1998 verstorbenen Kieler Politikwissenschaftlers Kaltefleiter. Ihm sind ihre Beiträge, in denen sich jeweils nur eine Facette der vielfältigen Interessen- und Arbeitsgebiete des gelernten Volkswirtes widerspiegelt, gewidmet. Dabei werden immer wieder zwei der drei Hauptlinien von Kaltefleiters Denken und Streiten berührt (die Verteidigung der freiheitlichen Demokratie gegen den Totalitarismus und andere Bedrohungen werden in diesem Band nicht thematisiert): Zum einen ist dies sein entschiedenes Eintreten für die Soziale Marktwirtschaft und ihre Erhaltung beziehungsweise Revitalisierung angesichts zunehmender, systemwidriger wohlfahrtsstaatlicher Verkrustung und Stagnation in der Bundesrepublik (sehr kritisch: Prosi). Die zweite Hauptlinie der Beiträge entspricht Kaltefleiters Interesse an der Frage, wie politische Institutionen - im allgemeinen Sinne von Regeln - in Demokratien realistisch an bestehende Konfliktstrukturen angepasst werden können, um ein Maximum sowohl an Stabilität als auch Legitimität und Freiheitlichkeit des Systems sicherzustellen. Entsprechend den Grundsätzen Kaltefleiters, der sich mit Theorie allein niemals zufrieden gab, werden die Überlegungen in allen auf die konzeptionelle Fundierung durch Dicke folgenden Beiträgen jeweils an konkreten Beispielen aus der politischen Realität verdeutlicht. Inhalt: Klaus Dicke: Grundlagen des demokratischen Verfassungsstaates (11-25); Franz Urban Pappi / Melvin J. Hinich / Susumu Shikano: Ideologie und Wählerverhalten am Beispiel der Bundestagswahl 1998 (27-59); Gerd Langguth: Machtteilung und Machtverschränkung in der Bundesrepublik Deutschland: Regieren im Wohlfahrtsstaat (61-81); Edward Keynes: Die liberale Verfassung: das amerikanische Experiment (83-105); Luigi Graf Ferraris: Reformmöglichkeiten des demokratischen Systems: das Beispiel Italien (107-121); Ulrich Matthée: Demokratie unter den Bedingungen einer lateinamerikanischen politischen Kultur: das Beispiel Chile (123-140); Chris Maritz: Das Selbstbestimmungsrecht in Übergangsgesellschaften: das Beispiel Südafrika (141-156); Horst-Friedrich Wünsche: Walter Eucken, Ludwig Erhard und Alfred Müller-Armack: die Durchsetzung der sozialen Marktwirtschaft in Deutschland (157-177); Christian Watrin: Fünfzig Jahre Soziale Marktwirtschaft: Konzeption und Erfahrungen (179-191); Gerhard Prosi: Die Gefährdung der Ordnungspolitik in der Wohlstandsgesellschaft (193-207); Bernhard Seliger: Die Interdependenz von Wirtschaftsordnung und politischer Ordnung: das Beispiel der Asienkrise (209-226).
Andreas Beckmann (AB)
M. A., Doktorand, Institut für Sozialwissenschaften, Bereich Politikwissenschaft, Universität Kiel.
Rubrizierung: 2.212.682.3322.642.612.652.672.342 Empfohlene Zitierweise: Andreas Beckmann, Rezension zu: Edward Keynes (Hrsg.): Willensbildungsprozesse und Demokratie. Frankfurt a. M. u. a.: 2000, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/12295-willensbildungsprozesse-und-demokratie_14687, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 14687 Rezension drucken
CC-BY-NC-SA