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/ 11.06.2013
Heinz P. Wassermann

"Zuviel Vergangenheit tut nicht gut!" Nationalsozialismus im Spiegel der Tagespresse der Zweiten Republik

Innsbruck: Studien Verlag 2000; 582 S.; ISBN 3-7065-1421-4
Diss. phil. Graz (Heinz P. Wassermann: Und ab heute Kinder sagen wir "Grüß Gott!" und nicht mehr "Heil Hitler!". Nationalsozialismus, öffentliches und veröffentlichtes Geschichtsbewusstsein in Österreich nach 1945. Graz 1998, 3 Bde.); vorliegend: gekürzte Überarbeitung des Medienabschnitts. - Wassermann analysiert auf empirischer Grundlage das veröffentlichte Geschichtsbewusstsein - d. h. "was wird wann, wie ins Bewusstsein gerufen, was wird betont" (21) - nach drei Ansätzen: einem personen-, ei...
Heinz P. Wassermann

"Zuviel Vergangenheit tut nicht gut!" Nationalsozialismus im Spiegel der Tagespresse der Zweiten Republik

Innsbruck: Studien Verlag 2000; 582 S.; 96,- DM; ISBN 3-7065-1421-4
Diss. phil. Graz (Heinz P. Wassermann: Und ab heute Kinder sagen wir "Grüß Gott!" und nicht mehr "Heil Hitler!". Nationalsozialismus, öffentliches und veröffentlichtes Geschichtsbewusstsein in Österreich nach 1945. Graz 1998, 3 Bde.); vorliegend: gekürzte Überarbeitung des Medienabschnitts. - Wassermann analysiert auf empirischer Grundlage das veröffentlichte Geschichtsbewusstsein - d. h. "was wird wann, wie ins Bewusstsein gerufen, was wird betont" (21) - nach drei Ansätzen: einem personen-, einem ereignis- und einem datenzentrierten. Dabei geht er über die reine Medienanalyse hinaus; er nimmt in den ersten beiden Ansätzen vor der eigentlichen Medienanalyse eine Einordnung der Geschehnisse in den jeweiligen zeithistorischen Zusammenhang vor, um den situativen öffentlichen Kontext zu rekonstruieren. Indem Wassermann auch Parteizeitungen ("Arbeiter-Zeitung" und "Steirerblatt"/"Südost-Tagespost") in seine Analyse mit einbezieht, kann er zudem die parteipolitische Motivierung im Geschichtsdiskurs der zwei dominanten österreichischen Lager nachzeichnen. Die Arbeit schließt mit einer gelungenen Zusammenfassung sowie einem Abschnitt über das Verhältnis von öffentlichem und veröffentlichtem Geschichtsbewusstsein in Österreich. Die Studie beeindruckt in mehrfacher Hinsicht: Die Qualität der Analyse hält mit der immensen Fülle des ausgewerteten Materials ohne Schwierigkeiten mit und Detailgenauigkeit geht nie zulasten von Übersichtlichkeit und Prägnanz. Nicht zuletzt rufen Diktion und Systematik der Arbeit die Erinnerung wach, dass die Lektüre wissenschaftlicher Bücher auch reine Freude bereiten kann. Aus dem Inhalt: 2. Geschichtsbewußtsein: 2.1 Zum Begriff "Geschichtsbewußtsein"; 2.2 Öffentliches und veröffentlichtes Geschichtsbewußtsein in der vorliegenden Arbeit; 2.3 (Massen)medien und Geschichtsbewußtsein. 3. Der Eichmann-Prozeß; 4. Kreisky I, Kreisky-Peter-Wiesenthal und Friedrich Peter 1983; 5. Frischenschlager-Reder; 6. Kurt Waldheim; 7. "Ideologische Mißgeburt", "ordentliche Beschäftigungspolitik" und die "lieben Freunde" von der Waffen-SS; 8. "Die Juden in Österreich!"; 9. "HOLOCAUST"; 10. Bundespräsidentenwahl 1980; 11. "Denkmal gegen Krieg und Faschismus" und "Heldenplatz"; 12. Anschluß"; 13. Reichskristallnacht"; 14. Kriegsbeginn; 15. Kriegsende; 16. Staatsvertrag.
Leslie Piert (LP)
Rubrizierung: 2.42.3122.22 Empfohlene Zitierweise: Leslie Piert, Rezension zu: Heinz P. Wassermann: "Zuviel Vergangenheit tut nicht gut!" Innsbruck: 2000, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/12902-zuviel-vergangenheit-tut-nicht-gut_15458, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 15458 Rezension drucken
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