Diss. Potsdam; Gutachter: H. Fuhr, C. Reichard, P. Smoke. – Der Autor untersucht, unter welchen Umständen Dezentralisierung die kommunale Verwaltung verbessert. Dazu betrachtet er Leistungsunterschiede in Kommunalverwaltungen Indonesiens, wo seit 2001 umfangreiche Dezentralisierungsmaßnahmen durchgeführt wurden. Die vorhandene theoretische Literatur zu diesem Aspekt der Entwicklungspolitik spricht sich stark für Dezentralisierung aus. Der Autor weist jedoch darauf hin, dass es eine Lücke zwischen Theorie und Empirie gebe: „Indeed, empirical studies confirm that local governments fail to rise to the expectations that preceded decentralization programs“ (22). Eckart stellt dar, dass sich verschiedene Leistungslevels der Verwaltungen auf lokale politische Anreizstrukturen zurückführen lassen. Unklare politische Strukturen oder Zuständigkeiten auf kommunaler Ebene veranlassen bürokratische Akteure dazu, die mit der Dezentralisierung gewonnenen Handlungsspielräume für den eigenen Vorteil zu nutzen. Dies wirkt sich negativ auf die Erbringung öffentlicher Dienstleistungen aus. Auf der anderen Seite ergab die Untersuchung, dass ein intakter kommunalpolitischer Wettbewerb Wiederwahlanreize erhöht und eine politisch aktive Bürgerschaft ein wesentlicher Faktor für die Steigerung der Dienstleistungsqualität ist: Partizipation erhöht den politischen Druck und die Kosten ineffizienter Verwaltungsführung und schafft somit eine positive Grundlage, um kommunale Dienstleistung nachhaltig zu verbessern. Dabei identifiziert der Autor als wichtige Voraussetzungen für ein bürgerschaftliches Engagement nicht nur eine institutionelle Ausrichtung lokaler Strukturen auf Partizipation, sondern, wie in den Fallbeispielen geschehen, eine starke direkte Förderung durch die Lokalregierungen. Eckardt führt weiter aus, dass die Fälle auch zeigen, dass derartige Reformen in sozial homogenen Bevölkerungen am wahrscheinlichsten erfolgreich sind.