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/ 22.06.2013
Nicole Janz

"And no one will keep that light from shining" Civil Religion after September 11 in Speeches of George W. Bush

Berlin: Lit 2011 (Forschungsberichte Internationale Politik 40); 89 S.; ISBN 978-3-643-10468-7
Die Terroranschläge vom 11. September 2001 hinterließen die Vereinigten Staaten als eine zutiefst traumatisierte Supermacht, die um eine angemessene Reaktion rang. Dieses Ereignis hatte selbstverständlich auch Auswirkungen auf die Präsidentschaft von George W. Bush und die durch ihn in seinen Reden betriebene präsidentielle Kommunikation. Nicole Janz konzentriert sich in ihrer Untersuchung der Reden Bushs auf einen speziellen Aspekt: die Nutzung der Bezüge auf die amerikanische Civil Religion. Robert N. Bellah hatte schon 1967 darauf hingewiesen, dass in der politischen Kultur der USA oftmals eine symbolische und rhetorische Verbindung mit religiösen Motiven festzustellen ist. Dieses zeigt sich in bekannten Leitmotiven, wie etwa „In God we trust“ oder „God’s own nation“. Es handelt sich hierbei um eine amerikanische Traditionslinie der politischen Ausdrucksform, die bis zu den tief im puritanischen Glauben verwurzelten Pilgervätern zurückverfolgt werden kann. Auch in den Reden von George W. Bush – ausgewählt wurden für die Untersuchungen Beispiele aus dem Zeitraum September 2001 bis März 2003 – findet sich eine stete Wiederkehr der zivilreligiösen Motive. Sie dienten vor allem dazu, innerhalb der Bevölkerung eine Einigkeit herzustellen, die als „great weapon“ (70) in den folgenden Auseinandersetzungen dienen sollte. Dabei spielte Bush jedoch, so Janz, nicht stärker auf zivilreligiöse Elemente an als seine in dieser Untersuchung zum Vergleich herangezogenen Vorgänger. Auch sie beschworen vor allem in Zeiten der nationalen Krise die Civil Religion, um aus dieser Kraft für die Überwindung vom problematischen Phasen zu schöpfen. So kann für George W. Bush kein hiervon abweichendes Verhalten festgestellt werden. Das mag manch einen Beobachter erstaunen, da in vielen Beiträgen und Kommentaren der deutschen Medienlandschaft umfangreich über eine erhöhte Religiosität in seinen präsidentiellen Botschaften berichtet wurde. Janz sieht hierin ein kulturelles Missverständnis, bei dem die amerikanische Tradition der Zivilreligion verkannt wird.
Arne Arps (AA)
M. A., Doktorand der Politikwissenschaft, Universität Vechta.
Rubrizierung: 2.642.24 Empfohlene Zitierweise: Arne Arps, Rezension zu: Nicole Janz: "And no one will keep that light from shining" Berlin: 2011, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/33265-and-no-one-will-keep-that-light-from-shining_39776, veröffentlicht am 29.09.2011. Buch-Nr.: 39776 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken
CC-BY-NC-SA