Die sich derzeit vollziehende Globalisierung der Wirtschaft beinhaltet nach Huster die Gefahr der sozialen Ausdifferenzierung sowohl zwischen als auch innerhalb von strukturschwachen und -starken Regionen, Teilregionen und Städten. Sie bestimmt damit zunehmend die Prozesse sozialer Ausgrenzung, während den einzelnen Staaten zugleich immer weniger Handlungsoptionen verbleiben, diese Entwicklungen im Rahmen sozialpolitischer Maßnahmen aufzufangen oder gar aufzuheben. Der Autor setzt seine Untersuchung einer Betrachtungsweise entgegen, die nach wie vor Armut vor allem als ein nationales Problem betrachtet. Ausführlich werden denn auch zu Beginn unterschiedliche wissenschaftliche sowie politische Definitionen und Operationalisierungen des Armutsbegriffes dargestellt und bewertet. In der sich anschließenden Bestandsaufnahme vergleicht der Autor die EU-Mitgliedstaaten einerseits, die Länder des ehemaligen COMECON andererseits im Hinblick auf Ausmaß und Struktur sozialer Ausgrenzungsprozesse und die jeweiligen politischen Antworten darauf. Ausführlich widmet er sich in diesem Zusammenhang der Rolle und Funktion der EU-Kommission bei der sozialen Flankierung von Verarmungsprozessen. Huster zufolge ist "[d]ie Ebene nationaler Armutspolitik [...] dabei, sich aufzulösen, eine neue supranationale Armutspolitik dagegen ist nicht abzusehen" (196). Dementsprechend fehle es "an der sozialpolitischen Mezzoebene zwischen globalen Austauschbeziehungen und nationaler reaktiver Politik" (197).