Der Band, dessen Herausgeber am Österreichischen Ost- und Südosteuropa-Institut in Wien tätig sind, wurde vom österreichischen Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr sowie dem Fonds für wissenschaftliche Forschung gefördert. Er enthält in teils vertraulichen oder geheimen Schriftstücken Telegramme, Berichte und Unterredungen zwischen Regierungsmitgliedern oder Gesandten, Protokolle des National- und Ministerrats, Fraktionssitzungen der Parteien und Notizen des Bundesministeriums für Äußeres. Thematisch reicht die Spanne von der Krise zwischen Österreich und Ungarn um das Burgenland über die verschiedenen Anschlussabstimmungen in österreichischen Bundesländern zu den Folgen des Währungsverfalls im Zuge der Hyperflation im Sommer 1922, deren Folge die Genfer Protokolle waren, die die Sanierungsaktion der vom Staatsbankrott bedrohten Republik unter Völkerbundaufsicht stellten und zur Aufrechterhaltung der österreichischen Selbständigkeit verpflichteten. Eingeleitet werden die insgesamt 717 Dokumente aus der Regierungszeit der Kanzler Schobel und Seipel von dem Aufsatz eines der Herausgeber, der mit Bezug auf einzelne Schriftstücke einen (kommentierten) historischen Abriss jener Zeit gibt. - Orts-, Personen- und Sachregister sowie die Themenstichwörter zu den einzelnen Dokumenten im chronologischen Verzeichnis sorgen trotz der Fülle an Material für eine Übersichtlichkeit, die einen gezielten Zugriff auf einzelne Aspekte der österreichischen Außenpolitik vom Juni 1921 bis November 1922 ermöglicht. Inhalt: Klaus Koch: Zwischen Staatsbankrott und Genfer Sanierung (9-25); Chronologisches Verzeichnis der Dokumente und Beilagen (27-42); Dokumente (43-507).