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/ 21.06.2013
Udo Steinbach (Hrsg.)

Autochthone Christen im Nahen Osten. Zwischen Verfolgungsdruck und Auswanderung

Hamburg: Deutsches Orient-Institut 2006 (Mitteilungen 75); 204 S.; kostenlos €; ISBN 978-3-89173-093-4
„Spätestens mit der planvollen Vernichtung hunderttausender von Armeniern (1915/16) war erkennbar, wie gefährdet die lange Symbiose zwischen Muslimen und Christen geworden war. Seither ist der Druck auf die christlichen Minderheiten ein Symptom tiefgreifender Veränderungen und Krisen, die die Gesellschaften im Nahen Osten durch das 20. Jahrhundert durchlaufen haben“ (5), schreibt der Herausgeber. Es geht ihm darum, die prekäre Situation der autochthonen Christen vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Gesamtzusammenhangs zu untersuchen. Dieser zeichne sich durch fünf prägende Faktoren aus, die von den Autorinnen und Autoren aufgegriffen werden: arabischer Nationalismus, arabisch-israelischer Konflikt, Staatszerfall und islamischer Fundamentalismus. Darüber hinaus finden sich Beiträge zur historischen Bedeutung der Christen im Nahen Osten sowie Analysen über ihre heutige Stellung in einzelnen Ländern und über die Perspektiven einer friedlichen Koexistenz. Durch die Abwanderung der Christen sei diese – und die Modernisierung der islamischen Gesellschaft insgesamt – gefährdet. In diesem Zusammenhang wird auch auf die Rolle Europas und das Verhältnis zwischen der Integration von Muslimen in Europa und der Diskriminierung von Christen im Nahen Osten aufmerksam gemacht. Der Band dokumentiert eine im April 2005 abgehaltene Konferenz des Deutschen Orient-Instituts.
Anke Rösener (AR)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.632.23 Empfohlene Zitierweise: Anke Rösener, Rezension zu: Udo Steinbach (Hrsg.): Autochthone Christen im Nahen Osten. Hamburg: 2006, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/27609-autochthone-christen-im-nahen-osten_32404, veröffentlicht am 03.12.2007. Buch-Nr.: 32404 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken
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