Der Band bietet, exemplarisch für den staatsrechtlichen Bereich, eine Momentaufnahme der Demokratisierung Südosteuropas: Er vereinigt Beiträge eines internationalen Kolloquiums mit dem Titel „Föderale Strukturen in Europa und in Bosnien-Herzegowina", das im Spätsommer 2000 in Banja Luka, Sarajevo und Mostar abgehalten wurde, organisiert und durchgeführt von der deutschen Botschaft und dem Büro des Europarats. Ziel war die Weitergabe europäischer Erfahrungen mit föderalen Staatsverfassungen an südosteuropäische Experten. "Bosnien und Herzegowina" - so die offizielle Bezeichnung - wurde mit dem Fridensrahmenabkommen von Dayton/Paris 1995 neu fundiert und stabilisierte sich seither als multiethnischer Bundesstaat: Im März 2002 einigten sich Vertreter der drei Ethnien mit dem "Mrakovica-Sarajevo Abkommen" auf eine harmonisierende Verfassungsreform. Inhalt: I. Bosnien-Herzegowina als werdender demokratischer Bundesstaat: Snežana Savi?: Die Staatsorganisation von Bosnien-Herzegowina (17-29); Zvonko Miljko: Föderalismuserfahrung und Bosnien-Herzegowina (31-41); Kasim Begi?: Die Rolle des Verfassungsgerichts Bosnien-Herzegowinas (43-50); Hans Jochen Peters: Bosnien-Herzegowina und seine Sprache(n) (51-58); Ingo Winkelmann: Der Bundesstaat Bosnien-Herzegowina (59-86); Thomas Markert: Der Beitrag der Venedig-Kommission (87-107); Christian Steiner / Nedim Ademovi?: Kompetenzstreitigkeiten im Gefüge von Dayton (109-147). II. Europäische Modelle, Erfahrungen und Reformen in der Bewährung: Giorgio Malinverni: Remarques sur le fédéralisme suisse (151-156); Franz Matscher: Der österreichische Föderalismus (157-165); Firass Abu Dalu: Les communautés et régions belges (167-175); Wolfgang Graf Vitzthum: Der Bundesstaat des Grundgesetzes - in Europa (177-194); Jörn Axel Kämmerer: Föderalismus als Solidarprinzip (195-225).