Interdisziplinärer Sammelband von brasilianischen und deutschen Autoren, hervorgegangen aus einem Länderseminar der Abteilung Lateinamerika und Karibik des Instituts für Wissenschaftliche Zusammenarbeit Tübingen. In dem bemerkenswerten einleitenden Beitrag des brasilianischen Staatspräsidenten greift dieser seine bereits im Wahlkampf formulierte These auf, wonach Brasilien kein unterentwickeltes, sondern ein ungerechtes Land sei. Darauf aufbauend skizziert er Grundprobleme und Lösungsansätze der brasilianischen Entwicklungskrise. Aus dem Inhalt: 0. Einleitung: Fernando Henrique Cardoso: Brasilien: Land ohne Zukunft (15-26). I. Anthropogeographie: Gerd Kohlhepp: Amazonien im Spannungsfeld von Umweltpolitik und Regionalentwicklung (27-43); Dan Pasca: Garimpos in Amazonien: spontane Entwicklungsprozesse und ihre sozialen und ökologischen Folgen (44-66); Wilfried Kaiser: Urbanisierung, Regionalentwicklung und Stadtentwicklungspolitik: Brasilien im räumlichen Wandel (67-89). II. Politik: Francisco Thompson-Flˆores Netto: Die Herausforderung der brasilianischen Außenpolitik (90-92); Andreas Boeckh: Die Zukunft der deutsch-brasilianischen Zusammenarbeit: einige Anmerkungen zur kulturellen und technologischen Kooperation (93-116), William Waack: Eine neue politische Kultur in Brasilien? (117-126). III. Wirtschaft: Pedro Sampaio Malan: Der erste Jahrestag des "Plano Real" (127-129); Alrich Nicolas: Währungsreform, der Plano Real und der wirtschaftliche Transformationsprozeß in Brasilien (130-143); Hartmut Sangmeister: Ist die brasilianische Schuldenkrise gelöst? (144-160). IV. Kulturwandel und Gesellschaft: Marilena Chauí: Politische Kultur und Kulturpolitik (187-201). V. Bildung und Wissenschaft. VI. Literatur. VII. Recht: Kurt Madlener: Zur Lage der Menschenrechte in Brasilien (275-310).