Zivilgesellschaftliche Akteure können durch transnationale und -kulturelle Kooperation politische und strategische Vorteile erzielen, da ihre Forderungen auf diese Weise einen höheren symbolischen Wert und eine größere mediale Aufmerksamkeit erhalten. Zusätzlich fördern transnationale Prozesse Innovation, Informationsaustausch und eine gemeinsame Nutzung von Ressourcen. Inwiefern werden lokale zivilgesellschaftliche Akteure von sozialen Veränderungen auf globaler Ebene beeinflusst und welche Bedeutung hat dies für ihre Anstrengungen zur Bildung transnationaler Koalitionen? Die Autoren beleuchten jeweils verschiedene Facetten dieser Fragestellung. Dazu bedienen sie sich sehr unterschiedlicher Methoden und berücksichtigen damit die unterschiedliche Rezeption globaler Prozesse in verschiedenen lokalen Zusammenhängen. Heckenrath fasst seine Zielsetzung wie folgt zusammen: „In a nutshell, then, this volume is about the complex dynamic of global challenges, local resistance and the possible emergence of a truly transnational civil society.“ (20) Die Autoren untersuchen nationale zivilgesellschaftliche Gruppen, diskutieren die Bedeutung der neuen Informationstechnologien bei der Bildung transnationaler Allianzen und liefern eine theoretische Analyse regionaler zivilgesellschaftlicher Netzwerke in Latein Amerika. So untersucht etwa Daniel Künzler die Szene des Hip Hop und Raps im subsaharischen Afrika und Markus S. Schulz geht auf die Rolle des Internets während des Aufstandes in Chiapas eingeht. Dabei gelingt es ihnen herauszuarbeiten, auf welche Weise lokale und regionale Erfahrungen die Möglichkeiten einer grenzüberschreitenden zivilgesellschaftlichen Kooperation bestimmen.