Auf seinen Reisen nach Asien und in den Nahen Osten im Winter 2001 versuchte Purdy, das Bild Amerikas außerhalb des „Westens" zu ergründen. Er zeigt in diesem Buch, dass Amerika eine ungebrochene Faszination gerade auf junge Menschen in ärmeren Ländern ausübt. Gleichzeitig stellt er eine Sehnsucht nach alten Ordnungen fest, die dem kulturellen Globalisierungsdruck entgegenwirken. Dies erkläre u. a. auch den chinesischen Nationalismus und die Attraktivität des islamischen Fundamentalismus. Angesichts dieses Widerspruchs sucht Purdy nach dem Wesen der politischen Kultur Amerikas. Das Buch ist offenbar vor allem für amerikanische Leser geschrieben worden. Purdy informiert mit seinen im journalistischen Stil gehaltenen, historisch unterfütterten Berichten und verknüpft diese mit Reflexionen zu den jeweiligen Ländern sowie zu allgemeinen weltpolitischen Problemen wie Migration, Aids, Nationalismus usw. Die zu ihrer Lösung notwendige Toleranz müsste nach Purdy einem pragmatischen Liberalismus entspringen, der eine differenziertere Weltsicht ermöglicht als die seiner Ansicht nach in Amerika vorherrschende: „Wir sind überzeugt, dass Amerika eine unschuldige Nation ist, unfähig, etwas Unrechtes zu tun, und dass die von ihm ausgeübte Gewalt stets dem Frieden dient. [...] Und außerdem neigen wir dazu, die Welt in Gut und Böse einzuteilen" (7). Das Buch geht also über eine simple Beschreibung - „Das ist Amerika" - hinaus und stellt eine Warnung vor einfachen Lösungen für die gegenwärtigen Herausforderungen dar.