/ 17.06.2013
Jürgen Nautz / Emil Brix / Gerhard Luf (Hrsg.)
Das Rechtssystem zwischen Staat und Zivilgesellschaft. Zur Rolle gesellschaftlicher Selbstregulierung und vorstaatlicher Schlichtung
Wien: Passagen Verlag 2001 (Reihe Civil Society der Österreichischen Forschungsgemeinschaft 5); 256 S.; brosch., 29,- €; ISBN 3-85165-470-6Der Band enthält die überarbeiteten Referate einer Ende März 2000 in Wien veranstalteten Tagung der zur Österreichischen Forschungsgemeinschaft gehörenden Arbeitsgemeinschaft "Wege zur Civil Society in Österreich". Der Schwerpunkt der Beiträge liegt - bezogen auf Österreich, das vor dem Hintergrund der sozialen und politischen Heterogenität der Habsburgermonarchie eine die staatliche Regelungskompetenz betonende Rechtskultur aufweist - in der Erörterung neuer Formen und Möglichkeiten gesellschaftlicher Konfliktregulierungen. Dabei werden einerseits Verfahren behandelt, die in Österreich schon über Tradition verfügen wie der Patientenanwalt oder die Volksanwaltschaft, andererseits neue Ansätze von Mediation in wirtschaftlichen Kontexten. Daneben werden sowohl generelle Fragen des Verhältnisses von staatlichem Rechtsmonopol und Zivilgesellschaft angesprochen als auch Formen von Konfliktregulierung in internationalen Zusammenhängen - beispielsweise im Beitrag von Nuscheler über die Rolle der NGOs.
Inhalt: Jürgen Nautz: Die Entwicklung des staatlichen Rechtsetzungsmonopols in Europa (21-38); Emil Brix: Modelle der Streitschlichtung in der späten Habsburgermonarchie (39-54); Gerhard Luf: Zivilgesellschaft und staatliches Rechtsmonopol (55-66); Stefan Voigt: Konstitutionellen Wandel erklären. Zur Rolle der Zivilgesellschaft als Determinante der Verfassungswirklichkeit (67-79); Bernhard Nagel: Gesellschaftliche Schlichtungsinstanzen aus der Sicht der Rechtsökonomie (81-99); Ena-Marlis Bajons: Internationale Handelsschiedsgerichtsbarkeit in einer globalisierten Welt: Autonomieanspruch und Deregulierungstendenzen (101-122); Roman Jaich: Möglichkeiten und Grenzen privater Schlichtung in europaweit agierenden Unternehmen (123-138); Merce Darnaculleta: Selbstregulierung und Selbstkontrolle der Werbewirtschaft in Spanien (139-160); Peter Böhm: Mediationsverfahren in Österreich (161-172); Cristina Lenz: Inhalt, Verfahren und Perspektiven der Wirtschaftsmediation (173-186); Walter Schrammel: Schiedsgerichtsbarkeit im Sport (187-201); Ingrid Korosec: Die Volksanwaltschaft als Institution der Schlichtung (203-208); Viktor Pickl: Schlichtung und Gerichtsverfahren im Medizinbereich (209-217); Felix Burtschek: Sozialpartnerschaft und Zivilgesellschaft in Österreich (219-230); Franz Nuscheler: NGOs als Sauerteig der Zivilgesellschaft (231-238); Wolfgang Benedek: Internationale Gemeinschaft und Zivilgesellschaft (239-246); Jutta Stefan-Bastl: Recht und Zivilgesellschaft im internationalen Krisenmanagement (247-250); Ernst Sucharipa: Recht und Gesellschaft im internationalen Krisenmanagement (251-254).
Thomas Mirbach (MIR)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Lawaetz-Stiftung Hamburg, Lehrbeauftragter, Institut für Politische Wissenschaft, Universität Hamburg.
Rubrizierung: 2.2 | 2.21 | 2.4
Empfohlene Zitierweise: Thomas Mirbach, Rezension zu: Jürgen Nautz / Emil Brix / Gerhard Luf (Hrsg.): Das Rechtssystem zwischen Staat und Zivilgesellschaft. Wien: 2001, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/15150-das-rechtssystem-zwischen-staat-und-zivilgesellschaft_17215, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 17215
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Dr., wiss. Mitarbeiter, Lawaetz-Stiftung Hamburg, Lehrbeauftragter, Institut für Politische Wissenschaft, Universität Hamburg.
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