/ 04.06.2013
Wolfgang Purtscheller / Markus Kemmerling / Václav Kopecky
Delikt: Antifaschismus. Briefbombenterror in Österreich und Kriminalisierungskampagnen von rechts. Dokumentation Hardy Grieß und Heribert Schiedel
Berlin: Elefanten Press 1998; 191 S.; pb., 29,90 DM; ISBN 3-88520-680-325 Briefbomben, drei Rohrbomben, vier Tote und elf teilweise Schwerverletzte. Das ist die Bilanz des rechtsextremen Terrors in Österreich, der im Dezember 1993 seinen Anfang nahm. Verantwortlich für die Anschläge zeichnet die "Bajuwarische Befreiungsarmee - Salzburger Eidgenossenschaft" (BBA) mit dem erklärten Ziel, Österreich "rassenrein" zu bomben. Anhand von Polizeiaktionen und Originaltexten aus der Feder von Schlüsselfiguren der rechten Kampagne dokumentiert das Buch die Umdeutung der rechtsradikalen Anschläge in einen Generalangriff auf die Linke durch die rechtslastige "Freiheitliche Partei Österreichs" (FPÖ) Jörg Haiders. So konnte der rechtsextreme Terror als Katalysator eines Rechtsrucks der österreichischen Gesellschaft dienen, der auch von Medien, Polizei und Justiz mitgetragen wurde.
Aus dem Inhalt: Elfriede Jelinek: Die Schweigenden (7-9). Einleitung; Chronologie des Terrors der Bajuwarischen Befreiungsarmee; Delikt: Antifaschismus: Markus Kemmerling: Fährtenleger - Bomben und die Medien (151-167); Wolfgang L. Gombocz: "Selber schuld!" (168-180); Silvio Lehmann / Peter Kreisky: Die Republik und die Bomben (181-182); Doron Rabinovici: Rede gehalten am Stock-im-Eisen-Platz nach dem Oberwarter Bombenattentat (183-185).
Claudia Bruns (CB)
Dr., Historikerin.
Rubrizierung: 2.4 | 2.23 | 2.25
Empfohlene Zitierweise: Claudia Bruns, Rezension zu: Wolfgang Purtscheller / Markus Kemmerling / Václav Kopecky: Delikt: Antifaschismus. Berlin: 1998, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/5393-delikt-antifaschismus_7066, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 7066
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Dr., Historikerin.
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