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/ 18.06.2013
Hubert Sickinger

Demokratie in der kleinen Einheit. Wien, Innere Stadt - Eine Fallstudie

Wien: Braumüller 2002 (Studienreihe Konfliktforschung 14); X, 133 S.; kart., 19,90 €; ISBN 3-7003-1392-6
Große Politik findet auf lokaler Ebene zwar nicht statt. Aber die vielen kleinen Entscheidungen zum Beispiel im Verkehrs- oder Kulturbereich berühren unmittelbar das Leben der Bürger. Auch könne die lokale Politik direkt, ohne den Umweg über die Medien, wahrgenommen werden, so Pelinka in seinem Vorwort. Und so entstehe in diesen kleinen Bereichen das, was die Politikwissenschaft "politische Kultur" nennt. Von dieser Bedeutung der lokalen Politik ausgehend, hat der Autor in einem Forschungsprojekt am Institut für Konfliktforschung, das Pelinka leitet, den 1. Wiener Stadtbezirk untersucht. Beobachtet und befragt wurden vor allem die wichtigsten Kommunalpolitiker; ferner hat der Autor die Literatur, die Wahlergebnisse und die Rechtsnormen ausgewertet. Im Ergebnis zeigt sich, dass Lokalpolitik nicht nur eine Probebühne für aufstrebende Politiker ist, sondern tatsächlich Möglichkeiten der lokalen Mitwirkung bietet. Auffällig erschien dem Autor dabei vor allem das Bemühen der Kommunalpolitiker, die nicht durch Koalitionen gebunden sind, um einen möglichst breiten Konsens. Auch sei deutlich geworden, dass der Bezirksvorsteher trotz seiner Machtlosigkeit eine wichtige Rolle bei der Vermittlung der spezifischen Interessen innerhalb des Bezirks und zwischen dem Bezirk und der Stadt ausübe.
Natalie Wohlleben (NW)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.42.21 Empfohlene Zitierweise: Natalie Wohlleben, Rezension zu: Hubert Sickinger: Demokratie in der kleinen Einheit. Wien: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/17901-demokratie-in-der-kleinen-einheit_20658, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 20658 Rezension drucken
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