/ 18.06.2013
Sabine Sielke (Hrsg.)
Der 11. September 2001. Fragen, Folgen, Hindergründe
Frankfurt a. M. u. a.: Peter Lang 2002; 277 S.; brosch., 39,- €; ISBN 3-631-39727-5Die Universität Bonn hat auf die Anschläge in den USA schnell reagiert und eine Vorlesungsreihe organisiert, innerhalb derer im Wintersemester 2001/02 Fragen nach den Folgen behandelt wurden. Die Beiträge aus Politikwissenschaft, Geschichte, Islamkunde, Theologie, Linguistik, Literatur- und Kulturwissenschaft, aber auch Wirtschaftswissenschaft und -geographie bilden einen wahrhaft interdisziplinären Zusammenhang. Einige Analysen scheinen aus heutiger Sicht recht gewagt; das zu kritisieren würde aber bedeuten, solche Sammelbände prinzipiell abzulehnen, da sie immer Gefahr laufen, von den Ereignissen überholt zu werden. Tatsächlich dokumentiert der Band die Vielzahl der Deutungsmuster in sehr ausgewogener Weise, sodass über die inhaltliche Auseinandersetzung hinaus auch die wissenschaftliche Herangehensweise verschiedener Disziplinen transparent wird.
Aus dem Inhalt:
Christian Hacke:
Der Terrorangriff vom 11. September 2001 und seine Folgen für die amerikanische Außenpolitik (11-29)
Stefan Wild:
Der 11. September 2001, der Afghanistankrieg und die Muslime (31-42)
Klaus F. Zimmermann:
Ökonomie und Terrorismus: Ist die Globalisierung in Gefahr? (43-55)
Stephan Fröhlich:
Die Auswirkungen des 11. September 2001 auf das transatlantische Verhältnis (57-68)
Gerhard Sauter:
„A City upon a Hill"? Die religiöse Dimension des amerikanischen Selbstverständnisses und seine gegenwärtige Krise (69-80)
Anke Ortlepp:
Terrorismus in historischer Perspektive: Von Chicagos Haymarket bis nach Oklahoma City (81-95)
Heinz Ickstadt:
Bilder des Terrors und der Terror der Bilder in den Romanen Don DeLillos (97-110)
Klaus Peter Schneider:
Sprachliches Krisenmanagement: Zur verbalen und konzeptuellen Bearbeitung der Terroranschläge in den Reden von George W. Bush (111-130)
Sven Olaf Berggötz:
Jack Ryan's America: Tom Clancy und das außenpolitische Krisenmanagement in den USA (131-146)
Joachim Scholtysek:
Antiamerikanismus in der deutschen Geschichte (147-157)
Norbert Finzsch:
Von Wallerstein zu Negri: Sind die USA das ‚neue' Rom? (159-171)
Michael Meyer-Blanck:
Aufgeklärte Gewissheit: Christliche, islamische und staatsbürgerliche Identität als schulische Bildungsaufgabe (173-182)
Eckart Ehlers / Conrad Schetter:
America Attacking - oder: The West against the Rest? (183-201)
Elisabeth Schäfer-Wünsche:
Travelling Cultures and „9-11": Kulturen in Bewegung (203-222)
Claus Daufenbach:
Ground Zero & Vietnam: Wahrnehmung, Trauma und kollektive Erinnerung (223-237)
Anne-Marie Bonnet:
America under Attack: Andy Warhol und Uncle Sams Masken (239-253)
Sabine Sielke:
Das Ende der Ironie? Zum Verhältnis von Realem und Repräsentation zu Beginn des 21. Jahrhunderts (255-273)
Florian Peter Kühn (KÜ)
Dr., M. P. S., wiss. Mitarbeiter, Institut für Internationale Politik, Helmut-Schmidt-Universität, Hamburg.
Rubrizierung: 2.25 | 2.23 | 2.24 | 4.22 | 2.64 | 4.43
Empfohlene Zitierweise: Florian Peter Kühn, Rezension zu: Sabine Sielke (Hrsg.): Der 11. September 2001. Frankfurt a. M. u. a.: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/19095-der-11-september-2001_22176, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 22176
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Dr., M. P. S., wiss. Mitarbeiter, Institut für Internationale Politik, Helmut-Schmidt-Universität, Hamburg.
CC-BY-NC-SA