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/ 06.06.2013
Ingrid Wenzl

Der Fall Pinochet. Die Aufarbeitung der chilenischen Militärdiktatur

Stuttgart: Neuer ISP Verlag 2001 (Wissenschaft und Forschung 15); 149 S.; 15,- €; ISBN 3-89900-015-3
Diplomarbeit Bremen. - Pinochet war nach dem Ende seiner Diktatur, während der zahllose Menschenrechtsverletzungen begangen worden waren, nicht etwa strafrechtlich verfolgt worden, sondern erhielt als Senator auf Lebenszeit die Chance, weiterhin politischen Einfluss zu nehmen. Zudem galt auch in Chile die in Lateinamerika traditionell häufig als Mittel der Vergangenheitspolitik eingesetzte impunidad (Straflosigkeit), sodass Pinochet praktisch als unantastbar galt - was insbesondere für viele seiner Opfer schmerzlich war. Mit der weltweit beachteten Verhaftung Pinochets 1998 in London änderte sich die Situation und Chile musste sich erneut mit seiner Vergangenheit auseinander setzen. Die Arbeit untersucht, welche Folgen die Festnahme des Exdiktators für die Vergangenheitsbewältigung des Landes selbst hatte und stellt darüber hinaus internationale Bezüge her. Vorangestellt wurde ein Überblick über die politische Entwicklung des Landes sowie über Ansätze der Pinochet-Nachfolger zur Vergangenheitspolitik. Inhaltsübersicht: I. Die Vorgeschichte des Falles Pinochet; II. Die chilenische Vergangenheitsbewältigung nach der Festnahme Pinochets in Großbritannien.
Silke Becker (BE)
Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
Rubrizierung: 2.65 Empfohlene Zitierweise: Silke Becker, Rezension zu: Ingrid Wenzl: Der Fall Pinochet. Stuttgart: 2001, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/8797-der-fall-pinochet_18254, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 18254 Rezension drucken
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