/ 03.06.2013
Barbara Wolbert
Der getötete Paß. Rückkehr in die Türkei. Eine ethnologische Migrationsstudie
Berlin: Akademie Verlag 1995 (Zeithorizonte 3); 192 S.; brosch., 48,- DM; ISBN 3-05-002760-6Überwiegend ethnologische Studie. - Die Konzepte der Ritualforschung nutzend untersucht die Autorin den Rückkehrprozeß von türkischen Migrantinnen. Fallstudien von Frauen, die endgültig in die Türkei zurückgegangen sind, bilden eine Säule der Studie. Ihnen gegenübergestellt wird eine Langzeitstudie, die den Migrationsprozeß einer Heimkehrerin verfolgt, die zweimal in die Türkei heimkehrte, um schließlich erneut in die Bundesrepublik umzusiedeln. Die Autorin beschreibt die soziale Dynamik der Rückkehr und analysiert Struktur und Symbolik der Rückkehrgeschichten. Sie kommt zu dem Ergebnis, daß nicht kulturelle Differenz für die Ausgrenzung der Heimkehrerinnen aus Deutschland verantwortlich ist, sondern eine Konkurrenz zwischen ihnen und ihren NachbarInnen um sozialen Aufstieg.
Christoph Emminghaus (cem)
Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.63 | 4.42
Empfohlene Zitierweise: Christoph Emminghaus, Rezension zu: Barbara Wolbert: Der getötete Paß. Berlin: 1995, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/849-der-getoetete-pass_719, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 719
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Dr., Politikwissenschaftler.
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