Der Autor stellt die derzeit kontrovers diskutierte Weltreligion Islam mit dem Weichzeichner dar. Akbulut ging in der Türkei und in Deutschland zur Schule und studierte Wirtschaftswissenschaften in Deutschland. Anlass für sein schmales Buch seien „lückenhafte Informationen", die seiner Meinung nach in der europäischen Öffentlichkeit zu „Vorurteilen und Ängsten gegenüber dem Islam" (9) führen. „Deshalb" sei es „notwendig, dass die Rolle des Islam in Europa aus soziologischer Sicht behandelt wird" (10). Er tut dies, indem er versucht, historische Ereignisse und Eigenschaften des Islam soziologisch zu interpretieren. Das Buch bietet eine leicht lesbare, aber leider auch völlig undifferenziert geschriebene Einführung in den Islam. Es ist insofern interessant, als der Autor gängigen Meinungen widerspricht. Zum Beispiel könne der Begriff „Fundamentalismus" nicht auf den Islam angewendet werden, weil die Methoden der gewaltorientierten moslemischen Gruppen nicht mit den Fundamenten des Islam vereinbar seien (80). Ein weiteres Beispiel: Der Islamismus sei nicht eine „originär religiöse Doktrin", sondern „in erster Linie eine soziale Bewegung", ein „Kampf gegen wirtschaftliche Ausbeutung und politische Unterdrückung" (83, 92). Die Literaturliste enthält hauptsächlich Bücher aus der Zeit um das Jahr 1990, Angaben aus Tages- und Wochenzeitungen sind zum allergrößten Teil von 1994, keine ist aktueller als 1995.