Der Mittelmeerraum spielt in der europäischen Geschichte eine herausragende Rolle. Lange Zeit sprach man von der Wiege Europas, die Region war nicht nur Zentrum für Handel und Politik, sondern auch Ort des Austauschs von Kulturen und Ideen. Mit der Entdeckung der neuen Welt sollte sich das Bild ändern. Der zentrale Schauplatz von Handel und Politik verschob sich nach Norden bzw. Westen. Der Mittelmeerraum wird nicht mehr als Brücke, sondern als Grenze zwischen Norden und Süden wahrgenommen. Die aus unterschiedlichen Disziplinen kommenden Autoren wenden sich mit dem Buch an "ein deutsches - nicht nur akademisches - Lesepublikum", um zu erinnern, dass "der Mittelmeerraum stets beides war: Brücke und Grenze" und um "die Aufmerksamkeit für das Geburtsbecken europäischer Zivilisation auch in diesem Land zu schärfen" (8). Inhalt: Gerhard Endreß: Der Islam und die Einheit des mediterranen Kulturraums im Mittelalter (9-31); Hermann H. Wetzel: Von Riedesel zu DuMont - Das Bild Siziliens in den deutschen Reiseführern (32-51); Thomas Stolz: Crosscurrents - the Mediterranean region as a potential linguistic area (52-73); Frank Swiaczny: Internationale Migration - Der Mittelmeerraum als Quell- und Zielgebiet: Gastarbeiterwanderung und illegale Immigranten (74-107); Ekkehard Eickhoff: Imperien im Mittelmeer - Fronten und Vermittlungsräume (108-131); Lothar Rühl: Strategische Grundlinien und Bewegungen im Mittelmeer von den Kreuzzügen bis zur Gegenwart (132-159).