/ 03.06.2013
Claus Biegert (Hrsg.)
Der Montag, der die Welt veränderte. Lesebuch des Atomzeitalters
Reinbek: Rowohlt 1996; 255 S.; 25,- DM; ISBN 3-499-13939-1Das Vorwort setzt den Tenor: das Lesebuch versteht sich als "der Versuch, eine Ära des kollektiven Irrtums verbal und visuell zu erfassen" (8) und "als Abschied von einer Ära, deren Zeit vorbei ist, deren Anachronismus die Machthaber in den Zentren von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik jedoch nicht wahrhaben wollen" (8). Zu diesem Zwecke hat der Herausgeber, ein Journalist mit den Schwerpunkten "Ureinwohner, Naturzerstörung, Nuklearkolonialismus" (252) die vorhersehbare Sammlung an Berichten über Hiroshima, die "Nukleardiktatur" (140) und Visionen von Indianerstämmen (43) zusammengestellt. Abweichende Stimmen, die nicht in den Verdammungschor einstimmen, werden offenbar nur mit dem Ziel herangezogen, lächerlich zu wirken (etwa 144). Wenn jemand "als Experte für Genmanipulation" (187) gilt, dann ist damit anscheinend schon alles gesagt. Politische Wirksamkeit mögen diese Überlegungen ja nach wie vor haben, aber politikwissenschaftlich sind sie kaum diskutabel.
Michael Dreyer (MD)
Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
Rubrizierung: 4.45 | 2.261
Empfohlene Zitierweise: Michael Dreyer, Rezension zu: Claus Biegert (Hrsg.): Der Montag, der die Welt veränderte. Reinbek: 1996, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/1792-der-montag-der-die-welt-veraenderte_2059, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 2059
Rezension drucken
Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
CC-BY-NC-SA