Zu Beginn der achtziger Jahre sind Strukturanpassungsprogramme zum entwicklungspolitischen Paradigma avanciert und haben eine Debatte um pro und kontra dieser Reformmaßnahmen ausgelöst. Der Autor sucht einen Beitrag zu dieser Debatte zu leisten und unternimmt eine detaillierte Analyse der Strukturanpassung am Beispiel Tanzanias aus vornehmlich ökonomischer Perspektive, geht aber auch auf politische Hintergründe des Anpassungsprozesses ein. Tanzania unterscheidet sich von anderen afrikanischen Staaten durch seine auf der "Arusha"-Erklärung begründete Dominanz des Staates in den einzelnen Wirtschaftsbereichen. In der "tanzanischen Variante des 'Staatssozialismus'" (71) sieht der Autor die Ursachen für die aufgezeigten Strukturschwächen der Wirtschaft. Die tanzanische Regierung stand daher Anfang der achtziger Jahre nicht nur vor akuten wirtschaftlichen Problemen, sondern zudem vor einem "Dilemma zwischen ideologischer Legitimation und ökonomischer Notwendigkeit" (196). "Im Vergleich zu der idealtypischen Grundkonzeption der Strukturanpassungsprogramme kann man den Realtypus der in Tanzania verfolgten Strukturanpassung lediglich als schrittweisen und halbherzigen Liberalisierungsprozeß charakterisieren." (146) Aus der Betrachtung der Auswirkungen des mehr als zehn Jahre andauernden Anpassungsprozesses zieht der Autor den Schluß, "daß eine konsequentere Umsetzung merklich bessere Ergebnisse nach sich gezogen hätte" (197). Die Frage nach den sozialen Kosten von Strukturanpassungsmaßnahmen bleibt in dieser Studie leider unbeantwortet. Inhaltsübersicht: 1. Einleitung; 2. Die Grundkonzeption der Strukturanpassungsprogramme; 3. Die Strukturschwächen der tanzanischen Wirtschaft vor der Einführung der Anpassungsprogramme; 4. Die Durchführung der Strukturanpassung in Tanzania; 5. Die Auswirkungen der bisherigen Strukturanpassung; 6. Zusammenfassung und Schlußfolgerung.