/ 18.06.2013
Gilbert Achcar
Der Schock der Barbarei. Der 11. September und die "neue Weltordnung"
Köln: Neuer ISP Verlag 2002; 131 S.; 12,- €; ISBN 3-89900-104-4Achcar, der an der Universität VIII in Paris Politikwissenschaft lehrt, vertritt eine klare These: Die Regierung der USA, "die unzweifelhaft für ihre eigenen Handlungen und den Hass, den diese hervorrufen, verantwortlich ist, trägt erhebliche Verantwortung am Terror, der Bürger und Bürgerinnen dieses Landes getroffen hat" (15). Die weltweite Anteilnahme nach dem 11. September 2001 hält Achcar für eine "narzisstische Anteilnahme" (25), weil die Menschen im Westen nun eben mehr über Unglücksfälle bewegt sind, wenn sie Gleichartige betreffen. Damit wird seiner Meinung nach der Blick auf die Ursachen des Attentats verstellt. Die Attentate hält er zwar für Barbarei, aber die Politik der USA besonders im Nahen Osten fällt für ihn in dieselbe Kategorie. In der Konsequenz sieht Achcar die Gefahr einer "Entwicklung in Richtung Chaos, hin zum Kriegszustand à la Hobbes" (118), weil die USA in grenzenloser Arroganz einem hemmungslosen Unilateralismus frönen. Letztlich klingt das so, als seien sie seiner nach Meinung selber Schuld, wenn Terroristen sie angreifen.
Walter Rösch (WR)
M. A., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 4.41 | 4.22 | 2.25 | 2.63 | 2.64
Empfohlene Zitierweise: Walter Rösch, Rezension zu: Gilbert Achcar: Der Schock der Barbarei. Köln: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/17825-der-schock-der-barbarei_20559, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 20559
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M. A., Politikwissenschaftler.
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