Die zentrale Frage einer wissenschaftlichen Fundierung der Klimapolitik lautet: Kippt das Klima? Verlässliche Orientierung bei der Suche nach einer Antwort bietet das IPCC, das von den Vereinten Nationen eingerichtete „Intergovernmental Panel on Climate Change“. Es legt alle vier bis sechs Jahre einen dreiteiligen Sachstandsbericht vor, der den Stand des Wissens über den anthropogenen Treibhauseffekt erörtert, die sektorale und regionale Verwundbarkeit diskutiert und daraus politische und wirtschaftliche Optionen ableitet. Politisch relevant sind dabei besonders die „Summaries for Policymakers“ zu jedem der drei Berichtsteile. Spätestens nach diesem jüngsten IPCC-Bericht kann nicht mehr bestritten werden, dass der Klimawandel Realität ist. Die Tagungen von Paris, Brüssel und Bangkok, auf denen die drei Teile des Berichtes 2007 debattiert und verabschiedet wurden, standen deshalb auch unter einem weit stärkeren Handlungsdruck als bisher. Aufschlussreiche Einblicke in diese Debatte bietet der von Müller, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), sowie Fuentes und Kohl, beide Referenten im BMU, herausgegebene Klimareport. Ergänzend zur Darstellung des IPCC-Sachstandberichtes 2007 bietet der Band eine Reihe von Beiträgen, die die politischen Konsequenzen aus dem Klimaproblem erörtern. Dabei verstehen die Herausgeber ihren Report als Anthologie von Berichten über eine Katastrophe, die aufgehalten werden kann. Die Zeit ist allerdings knapp. Entsprechend wird dem Band ein Zitat Franklin D. Roosevelts vorangestellt: „Wir hatten noch so wenig Zeit, so viel zu tun.” (7)