Die einschneidenden Veränderungen, die in Europa seit 1989 Platz greifen, machen sich auch in seinen nördlichen Regionen bemerkbar. Langjährige Tabus wie der EU-Beitritt oder die NATO-Mitgliedschaft sind in den nordischen Ländern zum Teil gebrochen, zum Teil heftig umstritten. Der vorliegende Band, der die Ergebnisse einer im November 1994 an der Ostsee-Akademie in Travemünde abgehaltenen Konferenz dokumentiert, geht auf diese gravierenden Entwicklungen ein. Dabei steht der Versuch im Vordergrund, "Desiderate der sozialwissenschaftlichen Nordeuropa-Forschung aufzuzeigen, Themen anzuschneiden, mit denen zukünftig die Auseinandersetzung lohnte" (7). Inhalt: Örjan Berner: Möglichkeiten und Grenzen schwedischer Diplomatie (9-15); Bo Stråth: Neue Verhältnisse im Norden (16-22); Jens Steinfeld: Schweden, Deutschland und die Ostsee-Region (23-34); Helmut Hubel: Schweden in der Ostsee-Region. Die schwedische Rolle bei der Zusammenarbeit und Integration nach dem Ende des Ost-West-Konflikts (35-53); Heinrich Pehle: Umweltschutz in der Ostsee-Region. Deutschland und Schweden als Vorreiter im Ostsee-Umweltregime? (54-70); Harm Schröter: Social engineering - Schwarzer Peter und Trumpfkarte in der schwedischen Außenpolitik (71-77); Claus Wohlert: Paradigmenwechsel in der schwedischen Wirtschaft (78-99); Carl-Axel Fredriksson: Corona Baltica - der Traum von einer neuen Blütezeit (100-111); Olle Krantz: Nationen und Regionen in ihrer ökonomischen Entwicklung (112-128); Carl-Axel Gemzell: Der neue und der alte Nationalismus. Veränderungen des Faches Geschichte an deutschen, englischen und schwedischen Schulen (129-142); Heike Graf: Kommunikationsraum Ostsee (143-151); Bernd Henningsen: Der "neue" Norden und die Ostsee-Region. Anmerkungen zu aktuellen Forschungsdesideraten (152-159); Enn Tarvel: Was die Balten von den Schweden halten (160-166).