Diss. München. - In der Studie wird die Beteiligung Deutschlands an militärischen Aktionen zur Verwirklichung kollektiver Sicherheit analysiert. Der Autor nimmt für sich in Anspruch, anders als in vorliegenden Publikationen, das Thema in multiperspektivischer, methodisch und empirisch fundierter sowie praxisrelevanter Weise zu untersuchen. Er bedient sich dabei der vom "Münchener Neorealismus" entwickelten und vor allem von den Studenten und Doktoranden dieser Schule praktizierten Konstellationsanalyse. Untersucht werden das internationale System und die Einbindung Deutschlands, die völkerrechtlichen und grundgesetzlichen Normen, die Interessen der bundesdeutschen Entscheidungsträger, das Verhältnis von Wahrnehmung und Wirklichkeit und die Entscheidung zum internationalen militärischen Engagement Deutschlands. Welche Fragestellung dabei untersucht wird, verschweigt der Autor allerdings dem Leser und wird auch im Text nicht recht deutlich. In seiner "synoptischen Integration" der Untersuchungsergebnisse weist er zur Erklärung der "plötzlichen Relevanzsteigerung" (218) der aktiven Beteiligung Deutschlands an internationalen militärischen Aktionen vor allem auf die globalen und regionalen Änderungen des traditionellen Konstellationsmusters der Weltpolitik hin. Diesen Befund kennt man von zahlreichen bereits vorliegenden Untersuchungen.