Zivilgesellschaftliches Engagement bildet das Fundament für eine funktionierende bürgerliche Demokratie. Das Ehrenamt als Spitze dieses Engagements gewinnt vermehrt an Bedeutung, wenn der Staat an seine Leistungsgrenzen gerät und sich auf Kernfunktionen beschränkt. Das Ehrenamt füllt diese Lücke, indem es notwendige Leistungen gesellschaftlich substituiert. Die Beiträge gehen auf eine Vorlesungsreihe zurück, die 2001 an der Hochschule Vechta abgehalten wurde. Ihr Ziel war es, zentrale Aspekte des ehrenamtlichen Engagements zu thematisieren und zu diskutieren. Die Aufsätze von Christina Stecker und Markus Ambrosch nehmen eine Einordnung des Ehrenamts im Kontext von Zivilgesellschaft und Sozialkapital vor. Bürgerstiftungen als Finanzierungsalternative zu öffentlichen Mitteln werden durch den Beitrag von Karsten Timmer vorgestellt. Martin Nörber und Irene Gerlach diskutieren unterschiedliche Aspekte der Arbeitszeitbelastung für ehrenamtliche Tätigkeit und die Verbindungen zwischen dem persönlichen und familiären Lebensentwurf sowie den Leistungsmöglichkeiten im Ehrenamt. Sebastian Rötters Beitrag zeigt, wie auf internationaler Ebene zivilgesellschaftliche Organisationen originär staatliche Aufgaben nach dessen Scheitern übernehmen, während sich der Aufsatz von Kaisa Eskola mit Attac als einem Beispiel für sowohl lokales als auch transnationales Engagement beschäftigt. Aus dem Inhalt: Peter Nitschke: Zivilgesellschaft und Ehrenamt in Deutschland. Eine Einleitung (9-15) Christina Stecker: Nonprofit-Sektor, Sozialkapital und Zivilgesellschaft – Konzepte, Funktionen und Wirkungen (17-40) Markus Ambrosch: Das Ehrenamt im Altenbereich – Eine politische Herausforderung (41-60) Irene Gerlach: Akteurskonstellationen in der Familienpolitik unter besonderer Berücksichtigung der Familienverbände (61-77) Martin Nörber: Jugend und Engagement. Junge Menschen überdurchschnittlich ehrenamtlich / freiwillig engagiert (79-95) Karsten Timmer: Bürgerstiftungen – Eine neue Form von Stiftungen von Bürgern für Bürger (97-118) Lutz Schrader: Nichtregierungsorganisation in der deutschen Außenpolitik (119-137) Sebastian Rötters: Lokales Engagement mit globaler Wirkung. Making Space for Peace – Freiwilligenarbeit bei „Peace Brigades International“ (139-157) Kaisa Eskola: Attac als lokale, nationale und transnationale Freiwilligenorganisation (159-180)