Die Autoren - 1986 zu den Mitbegründern der Grünen Alternative gehörend - legen die erste umfassende Analyse des Werdegangs der Grünen in Österreich vor, in der auch ihre führenden parteipolitischen RepräsentantInnen berücksichtigt werden. Ihren Forschungsgegenstand betrachten sie nicht von der Umwelt isoliert, sondern fragen nach den Wechselwirkungsprozessen zwischen Partei und Gesellschaft. Besondere Aufmerksamkeit erfährt die Frage, inwieweit die Grünen in Österreich emanzipatorische Kräfte ausgelöst und umgesetzt haben beziehungsweise ob sie derartige Kräfte vielmehr be- oder gar verhindert haben. Für die Beantwortung werden historische und gesellschaftliche Determinanten benannt, zentrale Postulate grüner Politik inner- und außerhalb der Partei untersucht sowie Perspektiven und Grenzen ihres Handelns aufgezeigt. Im Ergebnis sind die Grünen "nicht als 'neue' Kraft der Parteienlandschaft zu analysieren und deren externe politische Differenzen herauszuarbeiten, sondern [...] als integrierten und integrativen Faktor der Gesellschaft zu dechiffrieren. Die Immanenz der Grünen ist viel höher zu bewerten als ihre Differenz, die Nuancen kaum überschreitet" (7). Dabei werden die Grünen in letzter Konsequenz als Folgeerscheinung des ökologischen Destruktionspotentials kapitalistischer Gesellschaftssysteme betrachtet. Inhaltsübersicht: I. Konstitutionsbedingungen der Grünen; II. Von den Parteibildungsphasen ins Parlament - Grüne Geschichte im Überblick; III. Programmatik und Strategien; IV. Methodologische Nachgedanken. Über Gegenstand, Forschung und Inhalt.