/ 20.06.2013
Carlos A. Aguilera (Hrsg.)
Die leere Utopie. Intellektuelle und Staat in Kuba. Essays. Übersetzung und Mitarbeit von Udo Kawasser
Graz: Leykam 2005; 208 S.; 18,90 €; ISBN 978-3-7011-7530-7„Wie war es möglich, dass der intellektuelle Raum den totalitären Raum der Insel unterstützte?“ (11) Diese Frage dient als Ausgangspunkt der neun Essays kubanischer Autoren, die das wechselhafte und zumeist angespannte Verhältnis zwischen Intellektuellen und Staat seit den Anfängen der kubanischen Revolution beleuchten. Es geht u. a. um die Verfolgung von Homosexuellen in den 60er- und 70er-Jahren, die repressive Kulturpolitik und die staatliche Denunziation von Intellektuellen. Der Herausgeber unterscheidet zwischen drei Varianten dieses Beziehungsgeflechts, „von denen aus ‚das öffentliche Leben Kubas’“ gedacht werden kann und die in den Beiträgen mehr oder weniger deutlich herausgearbeitet werden: „[D]er staatliche Raum erdrückt den intellektuellen Raum und bringt ihn auf radikale Weise zum Schweigen“; „der staatliche Raum sickert in den intellektuellen Raum ein und schafft dort einen ‚Brennpunkt’, in dem nur die Sprache der Ideologie erlaubt ist“; „der intellektuelle Raum, der den staatlichen Raum hervorbringt und nicht nur den Nationalismus sondern auch dessen Ästhetik übernimmt.“ (12)
Anke Rösener (AR)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.65 | 2.23 | 2.25
Empfohlene Zitierweise: Anke Rösener, Rezension zu: Carlos A. Aguilera (Hrsg.): Die leere Utopie. Graz: 2005, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/25153-die-leere-utopie_29119, veröffentlicht am 25.06.2007.
Buch-Nr.: 29119
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Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
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