„Sicher, Bush lügt nicht immer." (21) Der US-amerikanische Journalist Corn bemüht sich, nicht polemisch und ungerecht zu werden. Dennoch füllen die wichtigsten und schwerwiegendsten Lügen des US-Präsidenten George W. Bush ein dickes Buch. Corn ist dabei nicht der Ansicht, dass sich Bush mit dem Ausmaß seiner Lügen wesentlich von seinen Amtsvorgängern unterscheidet. Bush selbst sei aber als ein Kandidat angetreten, der für Ehrlichkeit stehen wollte und versprach, „die durch das Land gehenden Risse zu kitten" (71). Niemand habe ihn zu diesem Versprechen gezwungen, das er beispielsweise mit der Ernennung des Konservativen John Ashcroft zu seinem Justizminister sofort wieder gebrochen habe. Bush sei deshalb nicht nur zum Teil durch Lügen Präsident geworden, so Corn, „Lügen sind oft die tragenden Stützen seines Regierungshandelns" (21). Beispiele hat der Autor u. a. in der Bildungs-, Gesundheits- und Energiepolitik gesammelt, außerdem in der Außenpolitik. Schwerpunkte sind die Kriege gegen Afghanistan und gegen den Irak, wobei Corn immer wieder beschreibt, wie die Wahrheit mutwillig und oft genug unnötig verfälscht wurde. Insgesamt ist er der Ansicht, dass die Journalisten, die „über Wahlkämpfe wie über Sportveranstaltungen berichten" (343) statt im Detail zu recherchieren, Bush das Lügen zu leicht machen. Den Grund für dessen Lügen erkennt Corn aber nicht nur in einem taktischen Verhalten. Bush denke sehr in Schwarzweißkategorien und engen Schubladen, ohne sich mit den Details eines Problems zu befassen. Es sei daher nicht auszuschließen, dass Bush das, was er erzähle, nicht auch glaube - was keine Entschuldigung sei. Ein Präsident habe zu wissen, nicht zu glauben.