Skip to main content
/ 04.06.2013
Thomas Meier

Die Reagan-Doktrin. Die Feindbilder. Die Freundbilder. Afghanistan, Angola, Kambodscha, Nicaragua

Bern: Peter Lang 1998; 484 S.; brosch., 98,- DM; ISBN 3-906759-68-7
Politikwiss. Diss. Zürich; Erstgutachter: K. Spillmann. - Der Autor unternimmt eine Bestandsaufnahme der Außenpolitik Reagans am Beispiel der vier zentralen Konflikte während dessen Amtszeit. Die Reagan-Doktrin - Unterstützung "amerika-freundlicher" Oppositionsgruppen gegen "amerika-feindliche" Regime - wird zunächst in den Zusammenhang der Doktrinen früherer Präsidenten gestellt, Kontinuität und Wandel aufgezeigt. Danach erfolgt eine detaillierte Darstellung der Freund- und Feindbilder in den vier Konflikten. Der Autor kommt zu dem Schluß, daß die ideologiebetonte Reagan-Doktrin in ihrer praktischen Umsetzung eine pragmatische Realpolitik in der Tradition der Containment-Politik bewirkte, der sich die Ziele Demokratie und Menschenrechte unterordneten. Der insgesamt positive Eindruck, der vor allem durch die fundierten Untersuchungen über die einzelnen Konflikte entsteht, wird jedoch von den weniger guten grundlegenden Teilen etwas getrübt. So unterstellt Meier der US-Außenpolitik seit der Monroe-Doktrin eine internationalistische Kontinuität, die so nicht haltbar ist. Auch der generellen Bedeutung der Ideologie in der Außenpolitik Reagans hätte mehr Beachtung geschenkt werden können. Diese Defizite könnten damit zusammenhängen, daß die umfangreiche allgemeine US-amerikanische Literatur zu Perzeptionen in der Außenpolitik selbst in ihren grundlegenden Werken überwiegend nicht rezipiert wurde.
Markus Lang (ML)
Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 4.222.642.652.672.68 Empfohlene Zitierweise: Markus Lang, Rezension zu: Thomas Meier: Die Reagan-Doktrin. Bern: 1998, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/5725-die-reagan-doktrin_7445, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 7445 Rezension drucken
CC-BY-NC-SA