Mit der Befreiung vom Joch der sowjetischen Hegemonie und der Wiedererlangung der staatlichen Souveränität stellte sich für die osteuropäischen Staaten auch die Frage nach der eigenen – jahrzehntelang durch die sowjetische Ideologie "eingefrorenen" - Geschichte neu. Die Beiträge dieses Bandes befassen sich mit den Problemen der Suche nach Kontinuität im heutigen Osteuropa, die zwischen der Verklärung der vorkommunistischen Geschichte und – vor allem bei Verlierern des Transformationsprozesses, die sich nach dem Paternalismus russischer Provenienz zurücksehnen – der kommunistischen Vergangenheit oszilliert. Inhalt: Jan Pauer: Tschechische Republik und das tschechoslowakische Erbe (9-29); György Dalos: Triumph und Tragödie – Ungarns Selbstbild (31-42); András Balogh: Die Deutschen im Spiegel der ungarischen Öffentlichkeit (43-54); Andrzej Szczypiorski: Polen und Deutsche (55-62); Jerzy Holzer: Die polnische Gegenwart und die polnische Geschichte: Rückkehr zur Vergangenheit oder Anfang eines neuen Weges? (63-70); Leonid Luks: Rußland im Schwebezustand: zwischen Paternalismus und Demokratie? (71-89); Donal O'Sullivan: Der schwere Abschied vom sozialistischen Erbe – Belarus zwischen europäischer und sowjetischer Identität (91-110); Dmytro Zlepko: Vom homo sovieticus zum homo ucrainensis – Geschichtsdebatten in der unabhängigen Ukraine (11-126); Peter Krupnikow: Geschichte und Geschichtsbewußtsein in Lettland (127-140); Sergej Romanenko: Die nationale Selbstbestimmung und die "Slawenbrüderschaft": Zum russisch-serbischen Verhältnis gestern und heute (141-160).