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/ 03.06.2013
Wolfgang Libal

Die Serben. Blüte, Wahn und Katastrophe

München/Wien: Europaverlag 1996; 208 S.; 42,- DM; ISBN 3-203-51255-6
Ausgehend von der ethnisch bestimmten Frontstellung im gegenwärtigen Bürgerkrieg, welche die politischen Binnengrenzen im ehemaligen Jugoslawien im Anschluß an "volksgeschichtliche" Argumentationsmuster praktisch aufgehoben hat, stellt der Autor "die Frage, inwieweit dieser Krieg seine Wurzeln in der Einstellung der Serben zu anderen Völkern hat, im Selbstverständnis der Serben oder in ihrem Verhältnis zu Herrschaft und Macht begründet ist" (7). Politik-, Kultur- und Sozialgeschichte des serbischen Volkes seit dem Mittelalter werden auf Probleme und Leitmotive untersucht, welche die Positionen, die Rhetorik und die Interessen der gegenwärtigen Protagonisten serbischer Politik zu bestimmen scheinen. Wo politische und zeitgeschichtliche Zusammenhänge auseinanderzusetzen sind, trägt dazu die umfassende Sachkenntnis des Autors bei, erworben als langjähriger Journalist. Allerdings macht sich das Fehlen eines wissenschaftlichen Apparates bemerkbar, weil häufig bestehende Forschungskontroversen berührt, aber nicht belegt werden und Quellenmaterial nur auszugsweise bzw. paraphrasiert wiedergegeben wird.
Michael Hein (HN)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Arbeitsstelle für graphische Literatur, Universität Hamburg, freier Lektor, Übersetzer, Publizist.
Rubrizierung: 2.624.41 Empfohlene Zitierweise: Michael Hein, Rezension zu: Wolfgang Libal: Die Serben. München/Wien: 1996, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/1540-die-serben_1755, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 1755 Rezension drucken
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