Rechtswiss. Diss. Graz; Gutachter: J. Marko. – Sprachrechtliche Bestimmungen stehen im Mittelpunkt von Schutzkonzepten, die das friedliche Zusammenleben verschiedener ethnischer Bevölkerungsgruppen in einem Staat sowie die kulturelle Identität von Minderheiten sichern sollen. Ein Rechtsvergleich eignet sich in besonderer Weise zur besseren Erfassung der Minderheitenproblematik sowie möglicher Lösungsmodelle und deren Auswirkungen. So weisen die Sprachenrechte in Italien und Österreich eine Vielzahl gemeinsamer Ansätze auf, unterscheiden sich andererseits jedoch erheblich in ihren konkreten Ausformungen. Die Studie untersucht das Entstehen ihrer rechtlichen Normen vor dem Hintergrund historischer, demographischer und politischer Faktoren sowie deren rechtssoziologische Wirkungen für den einzelnen Angehörigen einer ethnischen Minderheit. Untersuchungsgegenstand sind zunächst entsprechende Internationale Verträge, des weiteren Schul‑ und Amtssprachenkonzeptionen, die Versorgung der Minderheiten mit Print‑ und elektronischen Medien bis hin zur Berücksichtigung finanzieller Aspekte. Inhaltsübersicht: 1. Rechtliche Garantien und faktische Existenz von Minderheiten als Faktoren der Anerkennung; 2. Minderheitenschulrecht – Modelle und Funktionen; 3. Sprachgebrauch bei Gericht und in der Verwaltung; 4. Topographische Aufschriften und andere Formen der sichtbaren Mehrsprachigkeit; 5. Kulturelle und mediale Aspekte; 6. Entwicklung der zahlenmäßigen Minderheitenstärke und ihre Aussagekraft.