/ 03.06.2013
Thilo Maurer
Die Umweltaußenpolitik der USA. Rahmenbedingungen, Entwicklungen, Erklärungsansätze
Mosbach: AFES-PRESS 1996 (AFES-PRESS Report 56); 106 S.; 30,- DM; ISBN 3-926979-60-7Gesellschaftswiss. Staatsexamensarbeit Frankfurt a. M.; Erstgutachter: L. Brock. - Anhand einiger Fallstudien - u. a. zur grenzüberschreitenden Luftverschmutzung und internationalen Klimapolitik - versucht die Arbeit die Rolle der USA in der internationalen Umweltpolitik zu beschreiben und zu erklären. Untersucht wird, ob und inwieweit die USA der in der Rio-Deklaration festgeschriebenen Forderung nachgekommen sind, Umweltbelange als Querschnittsaufgabe in ihrer außenpolitischen Entscheidungsfindung zu berücksichtigen. Der Außenhandel, insbesondere das Zustandekommen der nordamerikanischen Freihandelszone NAFTA, dient hier als aussagekräftiges Beispiel.
In einem Vergleich zwischen der Reagan-, Bush- und Clinton-Präsidentschaft zeigt der Autor, in welche externen und internen Rahmenbedingugnen die amerikanische Umweltaußenpolitik jeweils eingebettet war und ist. Er kommt zu dem Ergebnis, daß selbst bei einer umweltpolitisch aufgeschlossenen Regierung wie der Clintonschen "[d]as US-Regierungssystem mit seinen selbstregulierenden checks and balances, seiner Gewaltenzersplitterung und seinem Interessenpluralismus kaum mehr als inkrementalistische Reformen zu[läßt]" (11). Im Lichte dieser Erkenntnis wird die interessen-basierte Theorie der internationalen Umweltpolitik zugunsten eines Ansatzes verworfen, der die strukturellen Bedingungen der Außenpolitik als Erklärungsvariable in den Mittelpunkt rückt.
Frank Decker (FD)
Prof. Dr., Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie, Universität Bonn.
Rubrizierung: 4.22 | 2.64 | 4.45
Empfohlene Zitierweise: Frank Decker, Rezension zu: Thilo Maurer: Die Umweltaußenpolitik der USA. Mosbach: 1996, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/812-die-umweltaussenpolitik-der-usa_668, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 668
Rezension drucken
Prof. Dr., Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie, Universität Bonn.
CC-BY-NC-SA