Der Milliardär Soros hat sich seit geraumer Zeit dem Ziel verschrieben, das Ende der Regierung Bush einzuläuten. Dazu spendete er unter anderem Millionenbeträge an die Demokratische Partei. Sein Buch ist in diesen Gesamtzusammenhang einzuordnen. Soros vergleicht darin die US-Politik mit dem Boom-Bust-Zyklus an den Aktienmärkten und sagt einen Niedergang der USA voraus, wenn die Politik sich nicht von der überheblichen Einschätzung verabschiede, dass Macht haben und Recht haben ein und dasselbe seien. Soros sieht die USA als „von politischen Extremisten regiert und beherrscht, deren Sendungsbewusstsein genauso stark ausgeprägt ist wie ihre anmaßende Selbstgewissheit" (8). Die Regierung lasse „sich von einer primitiven Form des Sozialdarwinismus leiten" (11). Mit Bezug auf Karl Popper fragt er sich einige Seiten später sogar, wer jemals gedacht habe, „dass sich eines Tages die Vereinigten Staaten von Amerika zu einer Gefahr für die offene Gesellschaft entwickeln könnten?" (25) In diesem sehr klaren Stil geht es im ersten Teil des Buches weiter, in dem Soros eine Bestandsaufnahme der Außenpolitik Bushs vornimmt. Er reiht sich damit in die stetig wachsende Reihe von Bush-Kritikern ein. Seine Erkenntnisse sind insofern nicht neu, aber sie werden trotz seines Hangs zum deutlichen Wort ohne den sonst so häufigen ideologischen Furor vorgetragen. Viel eher stört da schon die unausgesetzte Selbstbeweihräucherung des Autors. Diese zieht sich leider auch durch den zweiten Teil des Buches, in dem Soros seine Forderungen nach einer multilateral angelegten amerikanischen Außenpolitik begründet, die ihre Prioritäten von der Konzentration auf das militärische Element hin zur Prävention verlagern solle.