Dieses ambitionierte Buch ist aus Vorlesungen entstanden, die der Autor 1995/96 an der Yale University gehalten hat. Es geht um nichts weniger als die Zukunft der Welt. Alle Konkurrenten des Kapitalismus sind verschwunden, aber jetzt ist der Kapitalismus selber unter Druck. Die gegenwärtige Mentalität ist auf sofortigen Konsum ausgerichtet und wird dabei von den Medien unterstützt. Benötigt wird aber eine langfristig angelegte Investitionsmentalität, da nur so den Herausforderungen der neuen Technologien erfolgversprechend begegnet werden kann. Bildung und Wissen sind zentrale Ressourcen der Zukunft. Dies ist Thurows Grundthese, und er verfolgt sie in einem weltweiten Überblick über die dynamischen Veränderungen der jüngsten Zeit, die als Epoche eines gestörten Gleichgewichts verstanden wird. Die geschichtlichen Passagen des Buches sind, vor allem wo Europa ins Spiel kommt, ein wenig holzschnittartig geraten, und auch der zum Teil wuchtige Hauptsatz-Stil ist gewöhnungsbedürftig. Aber ansonsten zeichnet sich das Buch durch erfrischend kontroverse Thesen aus. Inhalt: 1. Neues Spiel, neue Regeln, neue Strategien; 2. Die Wirtschaftstopographie der Erde; 3. Tektonikplatte eins: Das Ende des Kommunismus; 4. Tektonikplatte zwei: Eine Ära wissensbasierter Technologien; 5. Tektonikplatte drei: Die Weltbevölkerung wächst, wird mobiler und älter; 6. Tektonikplatte vier: Die Globalisierung der Wirtschaft; 7. Tektonikplatte fünf: Eine multipolare Welt ohne dominierende Einzelmacht; 8. Die Kräfte, die die Wirtschaftstopographie der Erde verändern; 9. Inflation: Ein erloschener Vulkan; 10. Japan: Die große Verwerfung quer durch den Welthandel und den pazifischen Raum; 11. Wirtschaftliche Instabilität; 12. Soziale Vulkane: Religiöser Fundamentalismus und ethnischer Separatismus; 13. Demokratie und Markt im Spannungsfeld; 14. Eine Periode gestörten Gleichgewichts; 15. Handeln in einer Zeit gestörten Gleichgewichts.